Review

"The amazing transparent man" ist ein  stimmungsvoller und recht unterhaltsamer B-Movie aus dem Jahr 1960. Mit knapp 57 Minuten Lauflänge wird sich auch der Zuschauer nicht allzu sehr ärhern, der diesen Film nicht mag.

Für mich jedenfalls beginnt der Film recht stimmungsvoll mit einer klassischen Ausbruchsszene. Joey Faust (sein Nachname erlaubt in der Folge durchaus das Ziehen von Parallelen zum bekannten Fauststoff) ist ein Schwerverbrecher, dem unter der Mithilfe der geheimnisvollen Laura Matson (Fausts "Helena") die Flucht aus einem Staatsgefängnis gelingt. Die Flucht wurde von einem ehemaligen Major der US-Army , Paul Krenner, organisiert. Krenner fordert Faust als Gegenleistung für die Freiheit zur Mitarbeit bei einem ungewöhnlichen Projekt auf. Dank der Erfindung des von ihm erpressten Dr. Ulof ist er in der Lage, Gegenstände, aber auch Tiere unsichtbar zu machen. Dafür nutzt er (wie üblich in den 1950er und frühen 1960er Jahren die "segensreichen" Wirkungen der Radioaktivität bzw. der Kernkraft. Die Möglichkeit unsichtbar zu werden soll es Faust erlauben, völlig gefahrlos Einbrüche in hoch gesicherte Banken und Institute zu unternehmen.
Faust willigt ein und der erste Überfall verläuft auch glatt - die Behörden tappen "im Trüben", haben sich doch die Türen der Tresore wie von Geisterhand von selbst geöffnet. Doch schon beim zweiten Bruch kommt es zu Problemen. Beim Verlassen des Gebäudes wird Faust immer wieder sichtbar und kann nur mit Mühe entkommen. Es wird klar, die Behandlung mit der Maschine Ulofs ist nicht von Dauer, nein, es kommt noch schlimmer. Ulof eröffnet Faust, dass er bereits eine tödliche Strahlendosis erhalten habe und an dieser in den nächsten Tagen versterben werde.
Für den nun folgenden Showdown bleibt Faust also nicht viel Zeit: er muss nicht nur die ihm inzwischen nahe gekommene Laura Matson, deneigentlich "unschuldigen" Dr. Ulof sowie dessen gefangen gehaltene Tochter befreien, er muss auch die Machenschaften des ehemaligen Majors beenden, um weitere Gefahren für die Menschheit (zumindest für die "nation", die USA) zu verhindern. Dass es für Faust kein Happy End geben kann, ergibt sich schon aus der angesprochenen Strahlendosis - es ist hervorzuheben, dass der Film hier auch konsequent bleibt und ihn am Ende sterben lässt.

Der grobe Blick auf die Handlung zeigt, dass "The amazing transparent man" durchaius Potential bietet, welches in anderen Produktionen über die doppelte Zeitt gestreckt worden wäre. Man mag kriztisch anführen, dass der Film vielleicht sogar etwas zu viel vermitteln möchte und sich mit weniger hätte bescheiden sollen. So stellt am Ende die berühmte Stimme aus dem Off die Frage an die Zuschauer "What would you do?" und bezieht den Betrachter in die Verantwortung für die Geschehnisse mit ein.

Trotz seines geringen Budgets von knapp $ 100.000 (laut imdb.com) gelingt es Regisseur Edgar G. Ulmer, Editor Jack Ruggiero und Kameramann



Meredith Merle Nicholson, ihre Charaktere stimmungsvoll in Szene zu setzen. Dabei nimmt sich der Film Zeit, seine Ausgangslage bzw. die Hintergründe ausführlich zu schildern. Erst nach gut der Hälfte des Films beginnen die Actionsequenzen (wenn man vom Ausbruch zu Beginn des Films mal absieht). Immer wieder überrascht der Film mit ungewöhnlichen Ideen. So übernimmt die Kamera in einzelnen Sequenzen die Sichtweise des Unsichtbaren uund lässt auf diese Weise den Zuschauer unmittelbar am Geschehen teilnehmen.

Die Schauspieler (meist unbekanntere Mimenen) machen ihre Sache recht ordentlich - die weibliche Hauptrolle erhebt sich erfreilicherweise über die übliche "Kreischrolle" hinaus. Gefallen haben mir aber vor allem Douglas Kennedy als Joey Faust und Ivan Triesault als Dr. Ulof.

Eine Atombombenexplosion zerstört am Ende das Labor Ulofs sowie das Haus Krenners - die "Nation" scheint noch einmal vom Schlimmsten bewahrt worden zu sein. Aber trotz des "Fallouts" sehen wir am Ende sowohl Beamte der Sicherheitsbehörden als auch Ulof selber sich seiner alten wirkungsstätte nähern. Hier erfolgt dann auch die schon genannte Ansprache ans Publikum
"What would you do?"

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