Eine schöne Idee, den erfundenen(?) Charakter Bumpy Johnson im Jahr 1933 auf die echten Gangster Dutch Schultz und Lucky Luciano treffen zu lassen. Als Bumpy aus Sing Sing entlassen wird, beginnt Dutch Schultz gerade, sich das gewinnbringende Lotteriespiel in Harlem unter den Nagel zu reißen. Bumpy steht zu seinen alten Freunden und hilft ihnen gegen die weißen Mobster. Daraufhin beginnt in den Straßen von Harlem der Krieg.
Flott erzählt, und vor allem ausgesprochen actionreich. Die ersten 20 Minuten oder so man muss etwas aufpassen, da werden die Handlungsstränge und Namen ein wenig arg schnell durch die Luft gewirbelt, aber danach ist die Handlung klar und die Luft bleigeschwängert. Vor allem Tim Roth als Dutch Schultz ist die Schau! Im Prinzip spielt er genauso wie in seinem Erstling MADE IN BRITAIN: Dreckig, unverschämt, arrogant, laut, knallhart - ein mieses und flegelhaftes Schwein wie es im Buche steht. Wenn er in HARLEM mehr Screentime hätte wäre es eine One-Man-Show geworden, aber so hat der wunderbare Larry Fishburne die Möglichkeit zu zeigen was ihn ihm steckt. Zwei harte Männer treffen aufeinander, und keiner ist bereit auch nur ein Stückchen zurückzuweichen. Was eine höhere Wertung verhindert ist neben dem etwas aufdringlichen Pathos vor allem die Video-Optik: Der Film schaut aus wie ein Theaterstück, und vor allem die häufigen Außenaufnahmen sind deutlichst als Studio zu erkennen. Schade, mit einer wenig mehr Mühe hätte hier ein wirklich rasanter und starker Gangsterfilm daraus werden können. Die 2 Stunden Laufzeit merkt man jedenfalls in keiner Sekunde.