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Harlem, zur Zeit der Depression. Die Lotterie ist die einzige sichere Einnahmequelle für Spieler als auch für die Betreiberin. Eine Dekade lang lief dieses nicht ganz legale Geschäft friedlich, doch nun will der "Dutchman" (Tim Roth) sein Stück vom Kuchen, und er will es gewaltsam. Nachdem dafür gesorgt wurde, das die Queen hinter Gitter kommt, führt Bobby Johnson (Lawrence Fishburne) das Geschäft weiter, wobei er versucht den Dutchman mit Hilfe von Lucky Luciano (Andy Garcia) unschädlich zu machen.

"Hoodlum" stellt ein mit Starbesetzung gespieltes Gangsterdrama dar, welches vor allem durch das detailgetreue Setting sowie eine spannende Story besticht. Die drei Bosse, die versuchen ihre jeweiligen Interessen umzusetzten, überzeugen auf ganzer Linie, Roth als hitzköpfiger Syndikatsführer, Fishburne als stets beherrschter Kämpfer gegen die Armut in seinem Viertel und Garcia, der hier den klassischen italienischen Gangster mimt. Auch die Nebendarsteller passen in die Rollen, obwohl ihre Nebencharaktere ziemlich klischeehaft herausgearbeitet wurden. Nichtsdestotrotz schafft es der Film mit einer beachtlichen Laufzeit von über zwei Stunden zu unterhalten, zwischendurch ist zwar die ein oder andere Länge enthalten, in der die Story etwas auf der Stelle tritt, manchmal etwas vorhersehbar wird aber das tut dem Spaß kaum Abbruch. Inszenatorisch ist der Film allerdings nur Standardkost, manchmal wirkt die Kamera etwas zu uninspieriert positioniert, bei dem Schnitt das gleiche, was aber nur kleine Schwächen sind die man verzeihen kann. Der Schluss kann als gelungen bezeichnet werden, denn entgegen meiner Befürchtungen ist das ganze nicht in Kitsch und Genredogmas ausgeartet. An dieser Stelle eine Empfehlung an alle Liebhaber von Gangsterfilmen, hier versteckt sich ein kleines Juwel das im Grunde zu Unrecht ein Schattendasein zwischen den großen Namen fristet. Wer also nicht mit allzu hohen Erwartungen an die Sache herangeht, bekommt hier zwei Stunden soldie Genrekost serviert.

7,5 Punkte

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