Wie bei vielen Filmen, die im Voraus mit „Ihr habt noch nie was schlimmeres gesehen“ bewertet werden, ist auch bei diesem Film die Realität ganz anders, in diesem Falle „ermüdend“! Ich muss dazu sagen das ich die für den Film benutze Buchvorlage gelesen habe und mich frage, warum Passolini diesen Film so schlecht inszeniert hat. Die im Buch geschilderten Gewaltsequenzen in aller Deutlichkeit zu zeigen oder zu beschreiben würde wohl das technische sowie moralische Niveau dieser Zeit sprengen, aber das was in diesem Streifen geboten wird, kommt nicht mal annähernd mit dem Buch mit. Auch sein Seitenhieb gegen den Faschismus ist vielleicht gut gemeint, aber schlichtweg lächerlich. Wer Marquis kennt der wird mir zustimmen, dass die Thematik Passolinis völlig daneben liegt. Aus sexuellem Egoismus eine Kelle gegen den Faschismus zu machen ist leicht verfremdend. Das der Film eine leicht bedrückende Atmosphäre hinterlässt, ist durchaus richtig, aber wer bei diesem Film schon an seine Grenzen kommt, der sollte das Buch gar nicht erst in die Hand nehmen. Die ganze Weltanschauung von Sade wirkt wenig Transparent und auch mit Faschismus hat das ganze nichts zu tun. Die gezeigten Szenen zeigen einige leichte sowie einige schwere Formen der sexuellen Gewalt, aber verdeutlichen diese viel zu wenig. An alle Marquis Leser die sich diesen Film ansehen möchten, Finger weg. Psychologisch wenig wertvoll und im Entertainment Bereich allein wegen der Thematik schon gar nicht zu gebrauchen. Ebenfalls sehr ermüdend die zwischenzeitlich eingebauten Diskussionen. Diese ziehen den obendrein schon schlechten Film nur unendlich in die Länge! In diesem Sinne – Film weg – Buch her!