„Sky Captain and the World of Tomorrow“ ist wohl in jeder Hinsicht einer der außergewöhnlichsten Science-Fiction Beiträge der letzen Dekade und auch der ungewöhnlichste Film des Jahres 2004. George Lucas leistete mit seiner „Star Wars“ Prequel-Trilogie bereits Pionierarbeit was das ersetzen realer Schauplätze durch Digitale betrifft. Mit Sky Captain folgt nun das nächste Kapitel der Digitalisierungswelle, denn bis auf die Darsteller ist der Film komplett am Rechner entstanden. Leider honorierte das Kinopublikum den Aufwand nicht, der 70Mio.$ Streifen versagte kläglich an der Kinokasse.
Wie schon Eingangs erwähnt ist dieser Streifen bis auf die darstellerischen Leistungen vor Blue Screen völlig am Computer entstanden und daher auch eher mit einem Animationsfilm a´la „Final Fantasy“, denn mit einen Spielfilm zu vergleichen. Desweiteren wurden diverse Filter und Effekte eingesetzt, so das letztlich ein Look entstand der seines gleichen sucht. Style und Optik sind sehr an den klassischen Film Noir angelehnt und sollte nicht nur eingefleischte Cineasten begeistern. Der Auftakt im New York der 30´er Jahre erinnert sehr an Genre-Perlen wie „Metropolis“ und das sicher nicht nur zufällig. Das fällt auch an kleineren Details wie gigantischen Robotern, ringförmigen Funkwellen und Strahlenwaffen auf, hier waren Leute mit Liebe zum Film am Werk. Aber Sky Captain ist nicht nur ein Science-Fiction Film, vielmehr auch ein nostalgischer Superhelden-Film bei dem Figuren aus allerlei Comics Pate standen.
Das die Rechnung für die Produzenten nicht aufging liegt aber nicht nur am nostalgischen Look der für Viele sicher befremdlich wirkt, Geschichte und Darsteller können die hohen Erwartungen leider nicht erfüllen. Zum einen liegt es daran das die Handlung möglichst für alle Altersgruppen zugänglich sein soll, die Dialoge sind daher oft eintönig und naiv konstruiert. Desweiteren schaffen es die Akteure vor dem Blue Screen nicht dem Film Leben einzuhauchen und bleiben eindimensional, der Zuschauer hat schlussendlich immer den Eindruck der Künstlichkeit vor Augen. Das ist eigentlich sehr schade, wenn man bedenkt das Hollywood-Größen wie Angelina Jolie und Jude Law vor der Kamera stehen. Der Plot ist im Übrigen sehr simpel gestrickt, da der Film aber als Hommage an klassische Werke gedacht ist, fällt dies nicht allzu sehr ins Gewicht.
„Sky Captain and the World of Tomorrow“ ist ein in jeder Hinsicht ambitionierter Film, bei dem letztlich nur das Unvermögen der Darsteller und die unausgewogene Story den Gesamteindruck schmälern. Trotzdem möchte ich Filmenthusiasten diesen Streifen ans Herz legen, die Optik sucht bisher seines Gleichen und sollte besonders Nostalgikern begeistern. Wem die etwas kindliche Handlung stört, der sollte noch etwas warten, denn diesen Sommer kommt mit Frank Miller´s „Sin City“ ein weiterer Steifen im Comic Look auf die Leinwand.