Sag NEIN zu Drogen aber JA zu diesem Trip
Man weiß nicht ob man kotzen oder staunen soll,
dieser Ritt ist ein Schocker, fast ganz ohne Blutzoll.
"Requiem for a Dream" - die beste Anti-Drogen-Kampagne, die nie eine war,
danach macht man sich vor Pillen, Spritzen oder Fernsehern rar.
Aronofsky gelang ein Kunstwerk mit Sog- und Abstoßwirkung zugleich,
nicht nur ein guter Film, viel mehr ein unvergesslicher Geniestreich.
Ob Psychose, Alptraum, persönliche Apokalypse oder Trip voll auf Drogen,
dieses Hardcore-Drama schlägt alles, und dann noch ein paar Wogen.
Der direkte Weg in den kaputten Kopf von Süchtigen und armen Seelen,
seine Wirkung wird diese Andacht ganz sicher nicht verfehlen.
Eine Lehrstunde für Kids, die meinen Drogen gehören dazu und seien halb so wild,
hier nach haben sie sicher ein anderes Bild.
Burstyn spielt herausragend und vollkommen zerstört,
doch mein früherer "Labyrinth"-Schwarm Jennifer Connelly hat mich vollends verstört.
"Requiem for a Dream" ist audiovisuell von der unbestreitbaren Hand eines Meisters,
hat die Standkraft, trotz aller Bemühungen, eines ekelhaften Kleisters.
Wie ein Loch im Bode, in der Seele, im Herzen einst positiver Menschen,
selbst das schönste Gesicht hört hier auf zu glänzen.
Nie war man näher an einer Spirale des Todes,
nie war ich trotz Kloß im Hals voller des Lobes.
Eine Totenmesse in voller Bewegung und Pracht,
über uns die modernde Sense geduldig wacht.
Fast körperliche Auswirkungen meint man zu spüren,
vor die allzu realen Tore der Hölle scheint er zu führen.
Ein eindringlicher Terrorfilm getarnt im Mantel eines Dramas,
wie ein unscheinbarer Esel mit der Spukkraft eines Lamas.
Ätzend und berauschend zur selben Zeit,
macht er sich tief in deinem Unterbewussten breit.
Eine dunkle Mischung aus "Eraserhead" und "Trainspooting" in etwa,
ich muss schlafen, ich brauch Ruhe, mach schonmal das Bett klar.
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Fazit: der effektivste, härteste und intensivste Anti-Drogen-Rausch aller Zeiten. Einer der besten Filme, die man nie mehr wieder sehen will. Aber sollte. Unfassbar kravtvoll und wunderhübsch in seinen Abgründen. Aronofskys höllischer Höhepunkt!