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Erstmal muss ich sagen, daß ich ohne den atemberaubenden Film "Pi" niemals auf "Requiem for a Dream" gekommen wäre. darren Aronofsky ist mittlerweile DER Regisseur schlechthin für mich. Ebenfalls ausschlaggebend war die Oscar-Verleihung 2001, bei der Ellen Byrstin ("Der Exorzist") für einen Goldjungen nominiert war, ihn aber leider nicht bekam. Normalerweise hätte der Film in mehr Kategorien nominiert werden müssen, aber wir wissen ja, was in L.A. abgeht. Auf die Namen, die ein Film zu bieten hat, kommt es an, nicht auf den Film an sich...Naja, ich will ja nicht abschweifen.

Es geht also in dem Film um vier Menschen, deren Schicksal durch Drogen besiegelt wird. Sie alle nutzen die Drogen, um ihrem Lebenstraum näher zu kommen, jedoch verlieren sie dadurch alles, was sie wertvolles vorher besaßen...Das könnte man jetzt als Spoiler bezeichnen, aber man weiß schon ab den ersten 10 Minuten, wie der Film im Großen und Ganzen ausgehen wird. Darauf kommt es auch hier nicht an. Darren Aronofsky schickt uns auf eine bizarre Bildreise, die den Zerfall der vier Existenzen auf sehr eindringliche und nervenzerrende Art dokumentiert. Es wird nichts beschönigt, alles ist so schonungslos, wie das Leben selbst. Die Darsteller (allen voran die bereits erwähnte Ellen Byrstin) zeigen großartige Schauspielleistungen. Auch der sonst für Slapstickrollen prädestinierte Marlon Wayans ("Scary Movie") spielt überraschend intensiv den schwarzen Ghetto-Jungen Tyrone, der seiner verstorbenen Mutter beweisen will, daß er was aus sich machen kann. Sein bester Freund Harry (Jared Leto, "Düstere Legenden"), ein abgesackter College-Absolvent, und er wollen mit Drogen das ganz große Geld machen. Harry's drogensüchtige Freundin Marion (Jennifer Connelly, "A Beautiful Mind"), eigentlich aus gutem Hause, macht mit, denn sie träumt von einer gemeinsamen Zukunft mit Harry. Harry's Mutter (Ellen Byrstin) ist eine TV-süchtige, einsame Frau, die wegen ihrem Traum, an ihrer Lieblings-Fernsehshow teilzunehmen, Diätpillen nimmt. Jeder der vier hat so seine eigene Geschichte in dem Film, jedoch sind alle miteinander verknüpft, nicht nur durch das Schicksal, sondern auch durch die großartige Bildsprache Aronofsky's, der wirklich kein Experiment auszulassen scheint. Das artet aber auch nie in Spielerei aus! Jede Einstellung passt und war so bisher in noch keinem Film zu betrachten.Sicherlich entnimmt er Motive aus seinem vorherigen Film "Pi", aber man merkt, daß er noch mehr an seinem Können gefeilt hat. Was er uns in Zukunft bescheren wird, darauf kann man sicherlich gespannt sein. Übrigens war noch kein Abspann trotz seiner Minimalität so fesselns wie der von "Requiem for a Dream". Also ein vom Anfang bis ganz zum Schluss brilliantes Filmerlebnis, das Niemanden kalt lässt und über das man noch lange Zeit später nachdenkt. Ein Besuch der Website (www.requiemforadream.com) lohn sich auch auf jeden Fall. Auch hier stößt man auf bizarre Bilder. Jedoch sollte man einen Besuch dort vermeiden, wenn vorher einer gequarzt wurde... ;)
11/10 Punkten

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