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Was dem Grieco sein Teen Agent - Der Spion, der aus der Highschool kam (1991) ist dem Haim sein Double O'Kid - Auf der Spur des Terrors; eine Mischung aus jugendfreien Action-Abenteuer im Milieu des Agentenfilmes, welches mehr oder minder humoristisch aufgezogen und als große Fantasie für kleine Leute dargeboten wird. Besetzt hier zusätzlich mit einigen semibekannten Namen in den weiteren Rollen und so gerade für die Videoklientel auch neben der Prämisse und Aufmachung auch fürderhin von Interesse belegt, wird auch in der Wahl des Regisseurs mit Duncan McLachlan jemand vom Fach engagiert; McLachlan hat zuvor den Scavenger - Der Spion mit der Glut im Blut (1987) und damit schon deutlich das gleiche Thema mit gleichen Mitteln formuliert:

Der 17jährige Lance Elliot [ Corey Haim ] ist über die Sommerferien als Praktikant unter Aufsicht des davon wenig begeisterten Trout [ Basil Hoffman ] bei Geheimdienst angestellt. Als Trout vergisst, sich um die Zustellung eines streng vertraulichen Paketes von Philadelphia nach Los Angeles zu kümmern, schickt er den Jungen mitsamt 200 USD für die Spesen für diesen Botengang selber auf den Weg, wobei Lance bei Ankunft vor Ort nur knapp den Auftragskillern um Rhonda [ Brigitte Nielsen ] entgeht, dabei allerdings auch unabsichtlich in den Besitz einer Computerkarte gerät und entsprechend von den Schergen gejagt wird. Dahinter steckt der Hacker Cashpot [ Wallace Shawn ], welcher im Auftrag von Rudi Von Keseenbaum [ John Rhys-Davies ] ein Flugzeug mit Umweltwissenschaftlern vom Himmel holen soll, bevor diese einen negativen Abschlussbericht veröffentlichen können. Elliot, der sich in der Stadt nicht auskennt, sucht Hilfe bei der gleichaltrigen Melinda [ Nicole Eggert ], die ihm zufällig über den Weg läuft.

Wer vorher den Trailer gesehen hat, oder Marketingbilder, oder zufällig reingezappt und Ausschnitte erhascht, der weiß, dass das Ziel zwar Bond ist, die Früchte aber weit oben hängen und die Ernte hier vergebens. Die Musik nach der Pre-Title schon und die Titelsequenz einer selbst für das Herstellungsjahr arg bescheidenen Computeranimation schielen schon deutlich in die Richtung des 007, ist der erste Eindruck aber bereits der eines vergeblichen Nachahmens oder auch der einer peinlichen Referenz. Der Einbruch selber in die Top Secret - Staatspapiere schreit schon deutlich nach einer vielleicht C-Kategorie und ist bloß wegen der Darstellung von Brigitte Nielsen als Putzfrau, verzeih: als Reinigungskraft stilecht mit Wischmopp und Laminatfrisierer erwähnenswert und wegen dem Tod zweier armer Wachleute, die erst im Scheuerwasser ausrutschen und dann schon geschlagen wie die Maikäfer auf dem Rücken auch noch mit der Pistole aus nächster Nähe abserviert.

Was man danach zu sehen bekommt, ist typisch und auch dankenswerterweise frühe Neunziger Jahre Idylle, der amerikanische Vorort mit seinem weiß getäfelten Holzhaus, dass von außen stabil aussieht, aber aus derart dünnen Wänden gemacht ist, dass es bei jeder kleinsten Böe in alle Einzelteile und wegfliegt; das Suburbia mit den breiten Straßen, der grünen Rasenfläche und der kleinen Auffahrt zur Garage, was alles in allem vergleichsweise edel und wie der wahr gewordene Traum eines jeden Mittelschichtlers und für Filme der Ära einfach gängig und pflichtverbunden zugehörig ist. Wohnen tut da ein Junge mit schlecht auf 'blond' getrimmten Haaren, die eher gelbstichig bis bisschen orange vielleicht auch sind, die Haare sind deutlich kaputt und werden nur noch von Chemie und absterbenden Follikel zusammengehalten, kaputt oder zumindest angeknackst ist auch die Familie und der Sinn der Realität selber. Es wird mit sich geredet und in einer anderen Welt gelebt, eine Welt voller Spionage und Abenteuer, an die der Junge uns erst teilhaben lässt und wir dann gemeinsam eine richtige gefährliche Mission (mit eigentlich überaus aktuellen Themen wie die anhaltende Umweltverschmutzung mit drohender Klimakatastrophe oder auch dem Hacken per Virus und der feindlichen Übernahme technisierter Geräte) antreten. Zwischenzeitlich hat er Tagträume, die genauso billig und schlecht sind wie der Film, in dem er spielt und den wir am Sehen sind.

Interaktion ist hier das Motto, hat doch der Bösewicht der Geschichte eine Art eigenes Arcadezentrum, in dem man u. a. per (feststehenden) Auto vor einer Leinwand die dortigen Strecken abfahren kann und bei Misslingen der Routen und Fehlern in der Fahrweise dennoch reale Blessuren abbekommt und auch Schäden in der Karosserie bis hin zu Überschlägen des Vehikels. Später muss Lance per Fernsteuerung durch die "Doom Tomb", den tödlichen Pyramiden von Tutanchamun, wo sich von oben herab im Spiel und auch real pfeilbewehrte Decken herabsenken, giftige Gase ausströmen und Streitäxte gefährlich nah von links nach rechts schwenken; ein sich Überschneiden und Verbinden verschiedener Realitäten und eigentlich unterschiedlicher Ebenen, die bald ein und dieselbe Wirkung haben und nicht mehr miteinander zu trennen sind. Auch die Fantasien des Jungen, der mit seinen 17 Jahren vollkommen in einer Spionagefiktion als eigener Superagent lebt und nun die gleichen abstrusen Geschehnisse in diesem 'echten' Leben erneut hat und sich der Bewährung stellt, passt zu diesem Konglomerat aus Sein und Schein, ein Abenteuer, dass von jetzt auf gleich scheinbar schon mit dem Flug von 'Philly' nach Los Angeles anfängt und doch erst mit zwei Todesfällen im Büro des Paketempfängers in eine gänzlich andere Richtung als gedacht und geplant beginnt.

Beginnen tut ab da an auch die Jagd, erst das Eindringen zweier Schergen in das Hotelzimmer, welches folgend verwüstet wird und man (fast) aus dem offenen Fenster fliegt, dann eine Spur komischer Actionszenen, die Verfolgung durch eine Bande Hockeyspieler (wie bei den Rollerboys), der man erst durch den beherzten Sprung auf die Kühlerhaube eines Autos entkommt und dann im Einkaufswagen (?) eines ebenso beherzten weiblichen Rollerskaters. Showdown gibt es übrigens keinen, dort wird Online-Schach in Atarigrafik gegeneinander gespielt; die ganze Produktion kann nicht mehr als paar Tausend Dollar gekostet haben und wahrscheinlich von Spenden- und Steuer- und Schwarzgeldern finanziert.

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