Als Fan italienischer Horrorproduktionen der 60er, 70er und 80er Jahre und dem allgemeinen Zombiegenre, sah ich mich nahezu gezwungen diesen Film zu sehen und zu kaufen, wenn auch die meisten der Reviews eher schlimmes erahnen ließen. Was solls, als Zombiefilmkomplettist musste auch irgendwann "Großangriff der Zombies" daran glauben. Ein Zombiefilm, dazu ein italienischer, der im Fahrwasser von "Dawn of Dead" entstand. Umberto Lenzi, ein Regisseur, der bis dato eher dem Western zugeschrieben war, dachte sich wohl anno 1980, wie so viele seiner italienischen Kollegen einen Zombiefilm zu veröffentlichen. Sein Beitrag, zeichnet sich allgemein durch eines aus. Die Story, die ohnehin schon in diesem Genre, wenig Anspruch erhebt, wurde auf ein begrenztes Minimum gesenkt. In diesem Falle heisst das:
In einer Stadt, wird der Alarmzustand ausgerufen. Nahe der Stadt explodierte ein Reaktor und seit dem ein unbekanntes Militärflugzeug auf dem Stadtinternen Flughafen landet, wandeln die Zombies umher. Das wars eigentlich schon für das Grundgerüst dieses Filmes, ausser das die einzige Innovation Lenzis darin besteht, die Untoten / Zombies als radioaktive Irre darzustellen, die so mit den typischen Fulcizombies rein gar nichts gemein haben. Lenzis Zombies können rennen, denken, Dinge benutzen, selbst zum Auto fahren und schiessen sind sie in der Lage. In dem Film selbst, werden diese Wesen, auch nie als solche betitelt, sondern einfach als radioaktive Übermenschen dargestellt die sich vom Blut der Menschen ernähren müssen. Daher ist der deutsche Titel eigentlich falsch, da trifft es der englische Titel "Nightmare City" schon besser, der uns am Anfang des Filmes eingeblendet wird. Scheinbar dachte man sich, dass ein Zombie im Titel schon den grossen Erfolg verspricht, so war gerade der Zombiefilm in den ersten zwei bis drei Jahren nach ZOMBIE 1: Dawn of the dead sehr gefragt. Lenzis Interpretation der Zombies lässt aber viel viel mehr zu wünschen übrig. Die Masken der Zombies sind eben einfach bloss verbranntaussehnde Klumpgesichter mit manchmal starrer aber eben auch im grössten Fall menschenähnlicher Mimik. Damit begeht Lenzi schonmal den grösstmöglichsten Fehler so hat die gehaltlose Story schon wenig Spannung zu bieten, so ist es diese Inszenierung der "Zombies", die dem Film jegliche Spannung oder gar den kompletten Horror nimmt. Gruselig oder beängstigend ist hier nichts, die Verfolgungsjagden der Infizierten mit den Menschen bieten zwar allerlei Action und hier und da mal nette Goreeinlagen, wer aber typisch italienische Zombiehast erwartet wird aufgrund der menschenähnlichen und hastigen Zombies entäuscht werden. Die Darsteller im Übrigen machen ihre Sache durchweg gut, sind aber im Übrigen so eindimensional und uninteressant gehalten, das man jeglichen Bezug zu ihnen untersagt und sie lediglich als Futter dienen. Und da wären wir bei dem einzigen was diesen Film nahezu erträglich und schaubar macht. In der Resignation der restlichen gescheiterten Faktoren ist es schlussendlich der Gore bzw. Splattergehalt, der einen solchen Film, vor dem völligen Versagen retten muss. Hiervon gibt es genug, glücklicherweise oder auch nicht. Das kann man sehen wie man will, zumindest bleibt die unterschwellige Kritik an unserer Menschheit und dem Umgang mit Radioaktivität dadurch eher unbeachtet und drängt sich in den Hintergrund. Scoremäßig ist das hier alles andere etwas, was dem Film irgendwo weiterhelfen würde, nichts was man lange im Gedächtnis hat, da hätte Herr Lenzi mal besser bei Fabio Frizzi oder den Goblins anklopfen sollen. Atmosphärische Bilder einer apokalyptischen Stimmung, weiss zwar Lenzi hier und dann mal einzufangen aber insgesamt gesehen ist der Film etwas, was man nicht sehen muss, solang man kein besonderes Faible für Zombiefilme und im insgesamten kein Faible an italienischen Horrorfilmen hat.
Fazit:
Hat mit einem Zombiefilm, wie man ihn aus Italien eigentlich erwartet wenig zu tun. Ich als Nichtfreund von solchen sogenannten Sprinterzombies, fühlte mich einzig und allein durch den Gore unterhalten, Darsteller gehen in Ordnung und die Synchro kann mit namhaften und bekannten Stimmen aufwarten.
Daher eine solide Packung Action mit Gore ohne jeden Anspruch der mit 6 Punkten schon recht gut bedient ist.