Review

Nein, ein Meisterwerk der Filmkunst ist Umberto Lenzi´s Zombievariante "Nightmare City" von 1980 sicher nicht. Aber innerhalb des Genres und für Freunde des geplegten Trash´s ist der Film dann doch etwas besonders.
So verleiht die Idee statt der drögen, untot umherirrenden und langsamen Zombies als Monster hier durch Atomkraft verstrahlte, wieselflinke, vampierartige Menschenwesen (die allerdings zum Teil ausgesprochen lächerlich aussehen - Tromas Toxic lässt grüssen ....) zu verwenden dem Film eine ungeahnte Rasanz und Dynamik. Die häufig interessante, sich bewegende Kameraposition verstärkt diesen Eindruck, trotz der typisch Italienischen schlampigen Bildkomposition, noch zusätzlich.
Wenn die Zombies (ich nenne sie jetzt doch mal so) über das Krankenhaus, begleitet von dunkler und spannungsgeladener Musik, herfallen dann geschieht das in einem für dieses Genre ungeahnten Tempo und man ist fast geneigt den Film mehrfach anzusehen um jedes Detail zu erfassen.
Die Splatter-Effekte sind sparsam gesetzt. Dort wo sie auftauchen sind sie handwerklich gut und glaubhaft ausgeführt. Da könnten manche Regisseure von Heute noch dazulernen .... (stimmt´s Herr Bethmann?)
Die Dialoge des Films sind ein Kapitel für sich. Da werden mit rührigem Ernst Dialoge vorgetragen die an Sinnlosigkeit kaum zu überbieten sind und für die sich selbst ein Flash Gordon in den 20ern schon geschämt hätte.
Wenn ein Umberto Lenzi in dem, der Atlantis-DVD beigefügten, Interview davon spricht er sei auf den Film auch deshalb besonders Stolz weil er eine so "starke Aussage" hätte dann entbehrt das ob solcher Dialoge nicht einer gewissen Lächerlichkeit. Doch immerhin: Die Dialoge sind dann schon wieder so schlecht das sie immerhin einen Quell stetiger Erheiterung darstellen .....
Die Darstellerleistungen sind extrem unterschiedlich. Während Hauptdarsteller Hugo Stiglitz scheinbar so teilnahmslos und uninspiriert durch den Film läuft als wundere er sich selbst das er überhaupt mitspiele, können Mel Ferrer und Laura Trotter durchaus überzeugen und positive Aspekte setzen.
Die Story ist, wie auch nicht anders zu erwarten, voller Ungereimtheiten und Logikfehler. Doch das ist angesichts des gelungenen, wenn auch möglicherweise unfreiwilligen (ich denke da jetzt wieder an das Lenzi Interview), Trashs nicht weiter von belang. Ist für Fans und Interessierte doch dieser Aspekt des Film sicherlich nur zweitrangig.
Alles im allem: Ein gelungener Film für die nächste spassige Zusammenkunft eher abseitig veranlagter Gemüter.

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