Was wurde in den Achtzigern in der Türkei nicht alles gerippt: James Bond, Spiderman, Captain America, Star Wars, der Weiße Hai und auch E.T. durfte mal ran. Mit der Veröffentlichung des Filmes ging es allerdings relativ schnell: Bereits ein Jahr, nach dem das Original über die Leinwand flimmerte, begeisterte auch die Kopie seine Zuschauer am Bosporus.
Wie oft so üblich geht es auch hier überaus skurril zur Sache: So ist "Badi" eine Mischung der Handlung aus dem Spielberg-Klassiker und "Wir Kinder aus Bullerbü". Ein echter Kracher ist der Außerirdische selbst, was schon so manchen Kommentator zu politisch inkorrekten Statements hinreißen lies, was ich für meinen Teil weder bestätigen noch dementieren möchte... Im Gegensatz zum handzahmem E.T. hat es Badi jedenfalls faustdick hinter den Ohren: Das kleine Türken-Alien glotzt schon mal ein Pornoheft an während Mutter beim ersten Anblick ein Stoßgebet in Richtung Allah entsendet und dann in Ohnmacht fällt. Das Interessante dabei ist, dass der Film für Kinder konzipiert wurde, der Außerirdische jedoch nicht wirklich kindgerecht aussieht.
Was E.T. nicht konnte: Einen ganzen Rummelplatz mit bloßen telepathischen Kräften in Bewegung setzten. Alles glitzert, alle leuchtet und das Riesenrad dreht sich wie von selbst. Magic Moment, Massenszenen, auch sowas hat "Badi" zu bieten. Der Rest ist ein Kinderfilm von der Stange, bei dem man sich am etwas grobschlächtigen, wenngleich auch abseitig-kultigen Aussehen das Besuchers vom anderen Stern nicht stören sollte. Weil der kleine Klotz aber ziemlich häufig vorkommt, hat auch dieser Streifen seine gewissen Unterhaltungswerte.
Fazit: E.T.-Rip-Off zwischen jenseits von Gut und Böse. Dennoch mit Kultcharakter, wenn auch einem etwas verschrobenenem. Trotzdem vül Vürgnügün!