Als sich der extrem übergewichtige Anwalt Billy Halleck während einer Autofahrt nachts von seiner Frau oral befriedigen lässt, übersieht er eine Fußgängerin und fährt die alte Zigeunerin tot. Da er mit dem Richter und dem zuständigen Sheriff gut befreundet ist, wird er ohne Probleme frei gesprochen und gedeckt. Aus Wut über die Ungerechtigkeit, belegt ihn der Vater der toten Frau- Anführer des Zigeunerclans, mit dem mysteriösen „Thinner“- Fluch, den Billy anfangs gar nicht mit bekommt. Doch bereits am nächsten Tag beginnt er rapide an Gewicht zu verlieren! Was zunächst ein Grund zur Freude ist, entpuppt sich schon bald als blanker Horror. Durch den extrem hohen Gewichtsverlust beginnen seine Organe zu versagen und der mittlerweile panische Mann, der von Tag zu Tag dünner und schwächer wird, erkennt, dass ihn der alte Mann wohl verhext haben muss.
Thinner ist für mich mal wieder eine der gelungeneren Stephen King Verfilmungen der sich hier sogar selbst einen Auftritt als Dr. Bangor (ja Stevie, wir wissen alle, das du aus Maine kommst) gönnt und am Drehbuch mitwerkelte. Dabei handelt es sich eher gar nicht mal um einen typischen Horrorfilm, sondern fast eher um ein Drama. Da passiert es mal eben das ein sehr korpulenter Anwalt versehentlich eine 75jährige Zigeunerin überfährt, aber statt einem Dankesschreiben der Rentenversicherung, kommt ihr 106jähriger Vater, offensichtlich verfügen Zigeuner über eine sehr lange Lebensspanne, und belegt ihm aufgrund des vetternwirtschaftlichen Freispruchs wegen Unfall und flüstert ihm das Wort „dünner“ und dem Richter „Eidechse“ ins Ohr.
Anfangs erweist sich der Fluch als gar nicht mal so unübel, 3 – 6 Pfund weniger jeden Tag, da kannste jede Diät aus den üblichen Frauenmagazinen vergessen, aber bei weniger als 30 Kilo, wird’s dann doch gefährlich, aber der olle Zigeuner will den Fluch nicht zurücknehmen, ebenso wenig wie seine Enkelin, die irgendwie ständig mit ihrer Schleuder rumballert. Ein Lob dabei an die Maske. Der ansonsten sehr hagere Robert John Burke sieht mit seinem Fat Suit wirklich echt aus und so wirkt seine Verwandlung bis hin zum halben Skelett aus Haut und Knochen umso realistischer.
Etwa überflüssig fand ich dabei den Zwist mit seiner Frau, der er eine Affäre mit dem Hausarzt unterstellt (wobei nie so richtig deutlich wird ob es diese nun wirklich gibt), die allerdings erst das fiese, bitterböse Ende ermöglicht, nachdem er zum Gegenfluch ausholt und mithilfe eines ehemaligen Klienten fast eine Art Kleinkrieg mit den herumziehenden Zigeunern anfängt. So gestaltet sich die Story auch ohne großes Blutvergießen recht interessant, wahrscheinlich ist es da sogar ein Vorteil, wenn man das Buch vorher nicht gelesen hat. Muß echt mal einen Zigeuner fragen, ob die solche Schlankheitsflüche wirklich draufhaben , vielleicht so etwa zeitbefristet für eine Woche oder so.
7/10