Thinner - Der Fluch (1996)

„Thinner“ist ohne Zweifel unterhaltsam,doch bei dieser King-Adaption wurde auf notwendige Tiefe verzichtet,so bleibt der Streifen zu oberflächlich und selten spannend.

Der dicke Anwalt Billy hat soeben einen Prozess für den Mafiagangster Richie gewonnen.Bei einer Autofahrt beglückt ihn seine Frau,so dass er abgelenkt ist und eine alte Zigeunerin überfährt.Das Oberhaupt der Zigeunertruppe ist darüber gar nicht erfreut und belegt den Anwalt mit einem Fluch,worauf dieser immer dünner wird.Nach einiger Zeit ist der Anwalt nur noch Haut und Knochen,so bittet er Richie ihm zu helfen,die Zigeuner davon zu überzeugen,den Fluch wieder von ihm zu nehmen.

Etwas spannender wird der Streifen erst nach einer Dreiviertelstunde.Bis dahin sehen wir Robert John Burke vom übergewichtigen Anwalt zum Schrumpelheini mutieren.Spätestens seit „The Machinist“wissen wir,dass Christian Bale für diesen Part die bessere Besetzung gewesen wäre,denn der Gewichtsverlust wurde durch Make-Up-Effekte erziehlt.Dabei macht der Darsteller nicht immer eine gute Figur und erstaunlicherweise wirkt er als Dicker glaubhafter als zu der Phase des Normalgewichtigen.
Dabei sind die Effekte recht durchwachsen ausgefallen.Während der alte Zigeuner recht gut „gestylt“wurde,ist die Eidechsenmaske des Richters nur lachhaft.
In den weiteren Rollen kann Joe Mantegna als italienischer Gangster überzeugen und Kari Wuhrer als feurige Zigeunerin,die ständig mit einer Steinschleuder um sich ballert.
Stephen King selbst gibt sich diesmal die Ehre als Apotheker.

Die Story nimmt einen vorhersehbaren Verlauf und etwas Tempo kommt im letzten Drittel auf,wo Gangster Richie aktiv wird.Das Ende ist dann King-typisch,aber nicht sonderlich überraschend.
Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Zeit für die Gruppe der Zigeuner gewünscht,die hier nur als“Krankheitsträger und kriminell“abgestempelt werden.Mit etwas mehr Feingefühl hätte man dem Ganzen etwas mehr Mystik verleihen können.
Unterhaltsam bleibt der Streifen dennoch,auch wenn es einige bessere King-Verfilmungen gibt.
6 von 10 Punkten