Review

Es hätte alles so gut beginnen für Todd Howard (Jason Baleman), aber nein, der erste Tag im neuen College ist der reinste Horror. Er muss sich die Bude mit einem Typen teilen,der ´ne 40-Watt-Birne für ein Solarium hält, der olle Köter des Dekans knabbert ihm beinahe das Bein an und er kriegt gleich Zoff mit dem größten Angeber der Schule. Doch damit nicht genug. Todd findet heraus, dass er sein Stipendium nur bekommen hat, weil der Trainer der Schulmannschaft hoffte, dass er die gleichen Eigenschaften wie sein Cousin Scott hat - ein unbesiegbarer Werwolf zu werden. Und dafür soll er sich in den Boxring stellen und sich ein bißchen die Beißerchen einschlagen lassen. Da kommt Tod doch nicht nur die Wut hoch, nein, ein dumpfes Grollen ist da auch noch zu hören ...!

Oh mein Gott, was haben sie Dir nur mit diesem Sequel angetan, Teen Wolf ?!?
Aufgrund der Abwesenheit von Michael J.Fox, der Teen Wolf aus Teil 1, bin ich schon mit wenig Erwartungen an diesen Film heran gegangen, aber selbst die wurden weit unterboten. "Teen Wolf Too" ist ein einziges Trauerspiel. Alles der Reihe nach.

Die Story wurde nur ein klein wenig abgeändert, aus der Highschool wurde nun das College, aus dem Basketball-Team wurde ein Box-Team. Ansonsten herrscht, bis auf ein paar winzige Ausnahmen, die nicht der Rede wert sind, haargenau der selbe Ablauf wie im Vorgänger, nur zehn mal schlechter und zehn mal weniger "tiefgründiger". Für einen seichten Teenie-Film würde die Story sicherlich reichen, wenn auch die Umsetzung von jener einigermaßen stimmen würde. Aber auf diesem Gebiet gibt es nichts zu holen.
Jason Baleman hat einfach nicht das Charisma eines Michael J.Fox, und er bleibt hier zu jeder Zeit blass, ohne dass man irgendwie ein Spur kleinster Sympathie für ihn entwickeln könnte. Wäre der Film kein Sequel, würde Baleman besser abschneiden und man könnte ihn wenigstens ein ganz solide Leistung absprechen. Aber so (gerade weil einfach alles nur billig kopiert ist) steht er im ständigen Vergleich zu Fox und schneidet dabei in allen Belangen zwei Nummern schlechter ab. Immerhin hat er in der deutschen Fassung die Stimme von Michael J.Fox.
Das Tächtelmächtelchen (Kim Darby) von Todd passt sich seinem Niveau an. Diese Beziehungs-Szenen sind langweilig und die hätte man sich ganz sparen können.

In vielen mauen Forsetzungen heben wenigstens Charaktere aus den Vorgängern durch ihren Wiedererkennungswert das Niveau für das Sequel etwas an. Doch hier schießt Regisseur Christopher Leitch entgültig den Vogel ab. Als einziges schlimmeres Beispiel von einer mieseren "Charakter-Weiterentwicklung", fällt mir da nur "Police Academy 7" ein.

Vier Darsteller aus Teil 1 nahm man bei dieser Produktion mit an Board. Harold Howard (James Hampton), Vater von Werwolf Scott, der durchgeknallte Stiles (Jerry Levine), Chubbie alias "Schwabbel" (Mark Holton) und Basketball-Coach Finstock ( Jay Tarser).
Coach Finstock ist hier der Trainer des Box-Teams und scheint eine Persönlichkeitsveränderung durchgemacht zu haben. Sein trockener Humor, für den wir ihn im Prequel liebten, ist gänzlich verschwunden. Er labert nur noch wirres Zeugs vor sich hin, als wenn er mit den Gedanken gar nicht bei der Sache wäre, sondern damit schon bei der Flasche Fusel nach Feierabend. Zu allem Übel spendiere man ihm für die deutsche Fassung einen anderen Synchronsprecher als in Teil 1.
Dieses Stimmen-Problem hat auch Stiles. Nur trifft ihn alles schlimmer. Anstatt coole Sprüche zu klopfen verkörpert er hier lediglich noch die Nervensäge. Wohl zuviel Auspuff-Abgase freiwillig inhaliert. Über ihn kann man kein einziges Mal im Film schmunzeln, höchstens Mitleid haben wegen seinem Titel "Schlimmste Frisur der Film-Geschichte". Diesen Titel hat er sich mit seinem Porno-Nackenspoiler redlichst verdient.
Chubby schaltet seine Sauerstoff-Zufuhr für Teil 2 auch komplett ab und bietet Klamauk der untersten Schublade. Viel geht da wohl auch auf die Kappe der deutschen Übersetzer, die aus jeder Szene irgendeinen Witz rausholen wollten. Zumindest ein Ziegelstein bei 5 Grad Celsius fängt an zu wackeln bei diesen erbärmlichen Kalauern.
Lediglich Scott´s Vater kommt mit einem blauen Auge davon. Für dass er aber nur 2x 2 Minuten Screen-Time bekommt und alles davon aus Teil 1 kopiert ist, ist dies auch nicht mehr der Rede wert. Weder positiv noch negativ.
So im Nachhinein beschleicht mich das Gefühl, dass diese vier Knalltüten Fast-Food-Gutscheine und ein paar Kisten Schnaps anstatt Gage bekommen haben.

FAZIT:

"Teen Wolf 2" ist einfach nur zum Heulen. Es ist schon erschreckend wie durch übelsten Klamauk und ein ganz schwaches Drehbuch der Mythos um den "Teen-Wolf" kaputt gemacht wird. Ich kann nur jeden warnen, 90 Minuten seines Lebens mit so ´nem Bullshit zu verschwenden. So sehr ich Teil 1 liebe und wirklich positives finden will, um hier Punkte zu verteilen. Hier ist nix.

1/10

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