Review

Optisch ganz in der Tradition des Vorgängers inszenierte Paul Greengrass hier "Die Bourne Verschwörung", die zweite Verfilmung der Bourne-Romantrilogie, in der die Vergangenheit den immer noch an Amnesie leidenden Ex-Agenten erneut einholt.

Wieder sieht sich Jason Bourne dazu gezwungen, sich einen unvermeidbaren Schlagabtausch mit seinen Gegenspielern zu liefern; jedoch ohne diesmal jemanden an seiner Seite zu haben. Denn die aus dem Erstling hinlänglich bekannte und von Franka Potente gespielte Marie Kreutz wird es hier gleich zu Beginn entschärfen, sodass Bourne nun bei der Aufdeckung eines auf ihn zugeschnittenen Komplotts ganz auf sich alleine gestellt ist. Die Lösung, sich Potente auf diese Weise zu entledigen, wirkt dabei vor allem sehr konstruiert. Das Drehbuch scheint ihre Figur jedenfalls wie eine lästige Schmeißfliege einfach zu zerklatschen; so schnell weilt Marie hier nicht mehr unter den Lebenden.

Überhaupt bekleckert sich das Skript nicht gerade mit Ruhm; mit der Logik hadert es ein ums andere Mal und grundsätzlich begeistert es thematisch eher weniger. Zwar ist der Plot durchaus spannungsgeladen, deshalb aber nicht zwangsläufig innovativ. Das Genre offenbart nicht wirklich Neuerungen und so wird man danach auch vergebens suchen. Dafür kann sich das Gebotene optisch durchweg sehen lassen. Die recht altmodisch gefilmte Action gefällt und die Verfolgungsjagden sind spritzig, wenngleich nicht so prägend und markant wie die im Vorgänger kultverdächtige Hatz, bei der sich die Protagonisten mit einem schrottreifen Mini durch Paris schlagen mussten. Die dezente, kühle Inszenierung passt erneut vortrefflich zu den europäischen Schauplätzen. Störend sind allerdings die verwackelten Bilder: Durch die überdurchschnittlich unstatische Kameraführung wird weniger Dynamik als vielmehr purer Frust erzeugt.

Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger fällt "Die Bourne Verschwörung" letztendlich geringfügig ab. Das Gebotene ist zwar in allen Belangen wieder grundsolide und auch Matt Damon vermag in der Rolle des Jason Bourne wieder vollends zu überzeugen, sie sogar noch mit etwas mehr Feinschliff zu spielen, aber thematisch gehört die ganze Verschwörung schlichtweg zum alten Eisen. Wer sich davon dennoch hinter dem Ofen hervorlocken lässt, wird aber mit einem allemal annehmbaren Agententhriller unterhalten.

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