Ein zweiter Einsatz für Matt Damon als Jason Bourne.
Es kommt knüppeldick für den ehemaligen Geheimagenten Jason Bourne. Nicht nur seine Freundin Marie fällt einem Attentat zum Opfer, nein, man macht ihn auch verantwortlich für den Mord an zwei Geheimagenten in Berlin. Aber gute Ausbildung zahlt sich aus ( das ist immer und überall so...), und mit Bourne ist nicht zu spaßen. Seine Reise führt ihn von Indien über München und Berlin nach Moskau, stets verfolgt vom CIA, immer auf der Suche nach dem Motiv für das Attentat. Die Lösung ist tief in den Akten aus Langley begraben – ein leitender Agent hat für viel Geld Informationen an einen russischen Geschäftsmann verkauft und dessen Nebenbuhler aus dem Weg räumen lassen.
Während sich der erste Film mit Jason Bourne noch eher dicht an die Vorlage von Robert Ludlum hält, ist man im zweiten Teil der auf drei Teile angelegten Bourne-Geschichte in der Gestaltung der Geschichte ehre frei. Nicht gut, denn der Roman ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem ersten Teil, was man vom Film nicht sagen kann. Die Story ist relativ vorhersehbar, die Überraschungen des ersten Teils fallen weg. Übrig bleibt eine recht konventionelle Geheimdienstgeschichte, die ähnliche Wendungen hat wie der „Recruit“ mit Colin Farrell und Al Pacino. Hier wie dort verrät ein langgedienter Agent für großes Geld wesentliche Geheimnisse, aber einmal gibt es Pacino und einmal nicht. Man darf das aber nicht mißverstehen, denn sein Eintrittsgeld ist die „Bourne Supremacy“ doch wert.
Schön, daß Franka Potente nicht lange durchhält, noch viel schöner sind aber die Schauplätze des Streifens. Da sieht man einmal, was ein wenig Geld und amerikanische Filmkunst aus Städten wie Berlin und München zaubern kann – das Ergebnis hat so gar nichts mit typischen deutschen Polizeifilmen wie Tatort oder Derrick zu tun. Eine rasante Autoverfolgung gibt es auch wieder, auch die eine oder andere handgreifliche Auseinandersetzung, immer betont realistisch gehalten, wie im ersten Teil. Von einem Sequel erwartet man sich indes eine Steigerung, hier aber wird munter das Vorbild kopiert. Wer Agentengeschichten mag, wird gut unterhalten, der Actionfan aber dürfte eher enttäuscht sein. Eine etwas zwiespältige Angelegenheit...ganz so wie die Welt der Geheimdienste. 7/10