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"Eine Runde Tafel? Was ist das für ein Teufelswerk?"

In Britannien sieht sich das römische Reich den Pikten sowie den Sachsen konfrontiert. In einem der Grenzgebiete verteidigt der römisch-britische Offizier Arthurius (Clive Owen) mit einer kleinen Schar Männer den Norden. 15 Jahre lang sind sie gebunden ihren Dienst zu leisten und diese Zeit geht gerade zu Ende. Ein letzter Auftrag führt Arthurius und seine Mannen in das Territorium der Pikten, woraus ein paar hochrangige Römer evakuiert werden sollen. Gleichzeitig formiert sich ein Heer aus Sachsen unter der Leitung des skrupellosen Cerdic (Stellan Skarsgård), das sich zum Verteidigungswall von Arthurius bewegt.

"King Arthur" erzählt die Artus-Sage basierend auf angeblichen neuen historischen Erkenntnissen. Dass es dabei allerdings nicht sonderlich historisch zugehen kann, ist bereits am Produzenten zu erkennen. Jerry Bruckheimer ("Pear Harbor", "The Rock - Fels der Entscheidung") gibt sich die Ehre und macht aus der der Sage einen Actionfilm. Was interessant klingt, erweist sich als obskurer Mix aus episch angehauchtem Sandalenfilm und typischer Blockbuster Leere.

Die Handlung erweist sich als überaus langwierig und ideenlos. Die obligatorischen Intrigen der römischen Kultur sind hier genauso zu finden, wie grobschlächtige Figuren. Die Charakterentwicklung bleibt oberflächlich, wodurch sich keine Sympathien gegenüber den Figuren entwickeln. Daher ist die Spannungskurve über die gesamte Laufzeit eher gering. Auch der Dreiecksbeziehung zwischen den 3 wichtigsten Figuren wird nur wenig Raum gelassen.

Die Kinofassung ist geradezu handzahm. Dies schwächt die Wucht des finalen Schlachtengemäldes erheblich herab. Unverständlicherweise bietet aber auch die erweiterte Fassung nur geringfügigen Zuwachs an bebilderter Gewalt. So oder so finden sich keine Höhen im Finale. Das chaotische Treiben verbleibt ohne Richtung. Den Höhepunkt bietet stattdessen ein Scharmützel auf einer Eisfläche in der forgeschrittenen Mitte.
Der düstere Look steht dem Film und macht ihn etwas rauer, jedoch auch weniger greifbar für das Publikum.

Die orchestrale Musik ist opulent und stützt die weitsichtigen Landschaften. Die Wunsch nach epischer Größe ist spürbar vorhanden, jedoch nicht immer zureichend umgesetzt. Dennoch sind Kulissen, Kostüme und Ausstattungen sehr stimmungsvoll.

Unter den namhaften Schauspielern, wie Clive Owen ("Sin City"-Reihe), Keira Knightley ("Fluch der Karibik"-Reihe) und Stellan Skarsgård ("Thor"-Reihe) finden sich keine besonderen Leistungen. Ihre stets starren Gesichtszüge vermögen es nicht mitzureißen. Eher vermindern sie den Bezug zu ihren Figuren.

Zahlreiche Verfilmungen gibt es über die Artus-Sage. Und wie viele andere auch gehört "King Arthur" zu denen, die man einmal gesehen haben kann, aber nicht muss. Atmosphärisch ist der Film gelungen, erzählerisch aber nicht. Die Figuren sind zu Stereotyp, die Handlung zu belanglos. Als Actionfilm gibt es zu wenig Neues. Gutes Mittelfeld, mehr ist nicht drin.

5 / 10

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