Von Bomben und schmutzigen Einsätzen in „Schurkenstaaten“
Im Fernsehfilm „Das Kommando“ werden deutsche Soldaten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen vom US-Militär zu nach deutschem Recht illegalen Präventivschlägen gegen den islamistischen Terror missbraucht. Der Film umschifft dabei gängige antiamerikanische Klischees und präsentiert TV-Star Robert Atzorn in der Armee als sympathischen Brigadegeneral mit blonder Gespielin und unsicherem Sohnemann. Iris Berben mimt die humanitär engagierte Ex und Mutter, die „damals“ gegen den NATO-Doppelbeschluss war. Hört sich unverschämt locker an, und ist es tatsächlich nicht nur in meiner Phantasie: das Politdrama ist mit seiner äußerst brisanten Thematik für deutsche Verhältnisse sehr leicht geschrieben und von einem „Tatort“-erprobten Regisseur nicht minder gekonnt inszeniert.
Leider ist die Figur der naiv-vergnügungssüchtigen – sprich „normalen“ – Freundin des Sohnes äußerst schlecht ausgearbeitet. Zudem wirken die an sich guten Darsteller etwas unvorbereitet und alles in allem nimmt sich der Film zu wenig Zeit für seine Geschichte: so bleibt unklar, warum der General über die wahren Hintergründe der Vorgänge noch vor dem eigentlichen Einsatz aufgeklärt wird.
Vielleicht wäre ein Zweiteiler doch besser gewesen...