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Der deutsche Titel und der Trailer vermitteln das Gefühl einer derben, flachen Komödie, doch „Trouble ohne Paddel“ kommt überraschend ruhig daher.
Dan Mott, Jerry Conlaine, Tom Marshall und Billy Newwood sind vier Kinder, die gemeinsam aufwachsen und eine eingeschworene Truppe bilden. Rückblicke auf Heimvideos führen dem Zuschauer diesen Umstand auf ziemlich humorvolle Weise vor, wobei der kleine und etwas schwächliche Dan meist irgendwelche Missgeschicke erleidet, aber Schadenfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.
Doch nach dem ulkigen Anfang wird es überraschend ernst: Dan (Seth Green), Jerry (Matthew Lillard) und Tom (Dax Shepard) sind inzwischen erwachsen, haben alle Alltagsprobleme – und erfahren, dass Billy gestorben ist. Auf der Beerdigung erkennen sie, dass Billy den Traum vom Abenteurerleben wirklich gelebt hat und mit ihnen auch eine schon als Kind geplante Schatzsuche durchführen wollte. Trotz einiger witzige Momente (Tom stört mit seinem Motorrad die Trauerfeier) ist „Trouble ohne Paddel“ hier recht einfühlsam, wenn es um das Empfinden der Freunde geht.

Im Gedenken an ihren Freund wollen die drei auf die Schatzsuche gehen, doch bald geht bei ihrem Trip in die Wildnis alles schief, von Konfrontationen mit Hillbillies über Bärenangriffe bis hin zum Verlust Paddeln – mitsamt Kanu…
„Trouble ohne Paddel“ versucht sich als Parodie von „Beim Sterben ist jeder der Erste“, nimmt in einzelnen Momenten noch artverwandte Filme wie „Quiet Cool“ oder „Auf Messers Schneide“ auf die Schippe, doch zu einer echten Persiflage reicht es nicht. Zu dünn sind die Referenzen gesät, wenngleich der Auftritt von „Beim Sterben ist jeder der Erste“-Hauptdarsteller Burt Reynolds als Hinterwädler schon witzig ist. Gleichzeitig ist die Story mehr eine Folie für verschiedene, teilweise recht komische Stationen, bei denen man lediglich ein dünner roter Faden existiert (die drei werden von zwei Drogenbauern gejagt, deren Felder sie entdecken).
Dabei erweist sich „Trouble ohne Paddel“ als recht beschwingt, doch der Spagat zwischen Comedy und Ernst klappt nicht so gut, da zwischen beiden Polen hier große Unterschiede klaffen. So verzichtet der Film zum Großteil auf Flachwitze (Ausnahmen sind die Bärenszene und die unrasierten Beine der Waldbewohnerinnen), aber absurd ist der Slapstick schon. Da rauscht das Trio schon mal einen Wasserfall herunter oder rennt bald nur noch in Unterwäsche durch den Wald. Die meisten Gags sind jedoch ganz ordentlich getimt, wenngleich es deutlicher mehr Humor geben könnte.

Nämlich versucht sich „Trouble ohne Paddel“ etwas zu oft auf ernsthaften Pfaden. Viele Komödien machen das und bringen die Moral dann trotz hoher Gagdichte unter (man denke nur jüngst an „Die Hochzeits-Crasher“), doch „Trouble ohne Paddel“ übertreibt es. Zu oft hängen sich die drei in den Ohren, werfen sich gegenseitig ihre Fehler vor oder beschreiben, was mit ihrem Leben nicht stimmt – um an Ende des Films natürlich jeder die Lösung gefunden zu haben. Hier wäre weniger echt mehr gewesen, zumal „Trouble ohne Paddel“ die Schwierigkeiten der jungen Männer erwachsen zu werden mit überraschend viel Einfühlungsvermögen präsentiert.
Schauspielerisch ist die Chose nicht überragend, doch ganz gut. Vor allem Seth Green und Matthew Lillard schaffen den Spagat zwischen Slapstick und ernsthaften Passagen ziemlich gut, während sich Dax Shepard ordentlich schlägt, aber doch etwas hinter den anderen zurückbleibt. Der Rest der Darsteller muss eher klischeehafte Rollen ausfüllen, doch das machen sie dann auch zufrieden stellend.

Unterm Strich ist „Trouble ohne Paddel“ passabel: Ganz nette Gags und überraschend gut erdachte Hauptcharaktere machen den Film sympathisch, nur etwas lustiger und dafür weniger moralinsauer könnte die Angelegenheit trotzdem sein.

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