Gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen...10.04.2011
Das sollte man nicht tun, aber Walter und Anna, deren Häuslebauerschicksal wir hier verfolgen, kennen diesen hilfreichen Sinnspruch nicht. Dabei meint es das Leben eh gerade nicht gut mit den beiden, denn ganz plötzlich müssen sie aus einem schicken Apartment in New York ausziehen und kaufen flugs ein vermeintliches Schnäppchen, mal eben en passant, gibt ja nichts anderes, und der Makler ist ein guter Freund... Es muß doch ein Haken dran sein an dem an sich recht hübschen, riesigen Haus, welches eine ältere Dame Hals über Kopf verkauft, samt Einrichtung und Oldtimer. Und in der Tat - das vermeintliche Traumhaus entpuppt sich als Bruchbude, welche die Geduld des Paares auf eine harte Probe stellt, die, wie wir natürlich als Kenner des uramerikanischen Films wissen, gut ausgeht - mit Hochzeit im Garten vor dem rundum renovierten Palast.
Doch bis dahin ist es ein weiter, komödiantischer Weg, gespickt mit allerlei Slapstickeinlagen, die zum Ende des Films hin reichlich überzogen des Weges kommen. Und weil man seitens der Produktion wohl gedacht hat, daß das Renovierungsszenario nicht ausreicht, mußte man noch eine Geschichte um Annas Exmann hinzufügen, die reichlich fad ist und den Streifen nicht weiterbringt. Überhaupt: Anna verliert hier ganz klar gegen den jungen Tom Hanks, der noch am Anfang seiner Karriere stand, als er diesen Film drehte. Hanks war damals abonniert auf die Rolle des jugendhaften, netten Bürschleins, und auch hier gibt er nur eine weitere, aber überaus gelungene Variante seiner Standardrolle.
Doch der wahre Star des Films ist das Haus, welches nach und nach in Stücke zu zerfallen droht. Immer wieder trifft es Walter, der aufgrund zahlloser Baufälligkeiten ein ums andere Mal ein Mißgeschick erleidet. Und wer schon einmal mit Handwerkern zu tun gehabt hat, kennt die Furcht, wenn diese die Baustelle verlassen...werden sie wiederkommen? Pfuschen sie? Und wie hoch wird wohl die Rechnung ausfallen? Nun, der Faktor Geld ist hier ohnehin nicht logisch eingebaut, denn Walter und Anna sind pleite, leihen sich gerade so das Geld für den Hauskauf...aber die aufwendigen Renovierungen können sie eigentlich nicht finanzieren. Egal, wollen nicht an der Story rumkritteln, denn der Film vermag die erste Stunde über gut zu unterhalten, verliert dann aber leider seinen Schwung, wohl auch wegen der Beziehungskrise, in die das doch so glückliche Paar aufgrund einer Drehbuchvolte schlittert.
Es ist nun der tausendste Film, den ich in diesem Forum bespreche und kritisiere, schade, daß es keiner ist, dem ich eine bessere Note geben kann. Aber er ist einfach zu wenig dauerhaft in seiner Komik, da man den eingeschlagenen ( boshaften und schadenfrohen ) Weg nicht konsequent zu Ende geht. Schade, denn ab und zu habe ich herzlich gelacht - und dafür gibt es noch ganz knappe 7/0.