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19.10.2015
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Review

Hausfrauen-Romantik mit Stil

Er ist der Mann ohne Namen, eine dreckiger Cop, einer der größten Patrioten wie auch mittlerweile einer der größten Regisseure der USA - kurz: Clint Eastwood ist eine lebende Legende! Und auch wenn diese vielseitige Maschine von Mann schon oft genug seine menschliche & soziale Reifung gezeigt hat, überraschte mich diese Regiearbeit aus den 90ern doch schon noch. Ihm gehen halt die Überraschungen nie aus - wir lieben dich Clint!

In diesem höchst emotionalen wie kitschigen Liebesdrama, geht es um die recht simple aber immer wieder zeitlose Geschichte der wahren Liebe. So stark & rein, wie sie einem nur einmal, wenn überhaupt, im Leben begegnet. Sei es ein Jahr, ein Moment oder wie in diesem Fall 4 Tage - diese Liebe lässt man eigentlich nicht gehen, denn vergessen kann man sie eh nicht. Aber was ist mit dem bisherigen Leben? Der aufgebauten Familie samt Farm & Kindern? Genau vor diesem Problem steht hier die ebenfalls legendäre Mery Streep, die 4 Tage sturmfrei hat & mal eben ihren Seelenverwandten & Perfect-Sex-Buddy in Eastwood findet. In der Hitze der Südstaaten wird sich vergnügt & wahrhaft die Time of their lives gehabt - immer mit dem Schatten, dass dieser Liebe keine Zukunft gegönnt ist...

"Die Brücken am Fluss" - das sind zwei grandiose Schauspielerlegenden, spürbare Hitze in der Luft aus mehreren Gründen, extreme Romantik & starke Gefühle. Aber auch extreme Entschleunigung, eine zwar unsterbliche, aber auch schon oft genug gehörte Geschichte & sorgfältig geplante Tränen. Aber ich muss zugeben, was als Mann sicher nicht so leicht ist: mir gefällt der Film, auch wenn er vielleicht etwas zu lang & zu simpel ist. Aber er hat Kraft, kam an meinem Herz an. Und ich wünschte der wahren Liebe den Durchbruch & ihr Glück - umso lobenswerter, das der Film kein Happy End aufzwingt & sehr realistisch bleibt. Nicht märchenhaft, dafür umso schöner. Die Szene im Auto & im Regen, der letzte Goodbye sozusagen, war besonders beeindruckend & heftig. Weniger toll ist das Nehmen von viel Spannung & Überraschung durch die Technik der Rückblende.

Aber verdammt geben die zwei ein gutes Paar ab... umso trauriger, dass es hier keine Zukunft hat. Zumindest nicht in diesem Leben/Film. Bei einer heutigen Scheidungsrate von 50% & dem dauernden Streben nach Perfektion & ultimativem Glück, sähe das Spiel bei den meisten mit Sicherheit anders aus & man hätte nicht gezögert zu flüchten & neu zu beginnen - aber klassisch & moralisch betrachtet, macht der Film das schon richtig. Wie man merkt, ließ mich der Film über die wahre Liebe, Neuanfänge, Mut & sogar die Relativität der Zeit nachdenken - also kann er so simpel ja gar nicht sein ;) Echte harte Kerle kriegen aber eher das Kotzen. Mir ist diese Hausfrauen-Fantasy aber immer noch lieber & besser gemacht als ein heutiges Pendant ala "50 Shades of Grey". Das hier ist eine gereifte, zeitlose Fantasie. 

Fazit: Clint der alte Hardcore-Romantiker! Er addiert eine weitere, überraschende Seite zu seinem Lebenswerk & schuf eine extrem kitschige & romantische Südstaaten-Schnulze. Gefällt mir!
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