Review

Der Film besticht vor Allem durch seine Schlichtheit. Er reduziert die Handlung, Bilder und Dialoge so, dass man sich ohne Probleme in die Figuren hineinversetzen kann. Manch einer möge sagen, die Dialoge seien langweilig, ich denke eben, sie sind schlicht. Dadurch wirkt jedoch auch die Athmosphäre in dem Film so intensiv auf den Zuschauer ein. Der Zuschauer kann sehr gut dem Gesprochenen folgen und erhält so einen guten Einblick in die Gefühlswelt der Akteure.

Meryl Streep spielt hervorragend. Verunsichert, liebevoll und unerfahren nähert sie sich ihren verlorenen Träumen in Gestalt von Clint Eastwood an. Offensichtlich einfache Dialoge verraten Stück für Stück, was ihr im Leben fehlt bzw. was sie nicht kennt.
Man darf keine coolen Sprüche oder allzu tiefgründige Diskussionen erwarten, was man bekommt, sind Szenen, wie man sie zwar im Alltag erleben kann, die so jedoch die Geschichte besonders eindringlich machen.

Glücklicherweise verzichtet der Film auch auf sämtliche Szenen des Liebesakts. Man kann lediglich erahnen, was zwischen den Bildern passierte.

Ein großes Plus dieses Films sind die Kleinigkeiten, die beim unaufmerksamen Hinschauen verloren gehen können. Sehr emotionale Momente werden durch Erinnerungen beschrieben, die auch der Zuschauer aufgrund der Intensität des detaillierten Schauspiels leicht bekommen kann.

Der Film beschreibt hervorragend das Innenleben einer Frau, die auf der einen Seite liebevolle Familienmutter ist und auf der anderen Seite in einer begrenzten Welt der Einfältigkeit und emotionalen Isolation lebt. Man kommt nicht auf den Gedanken sie für ihr Handeln zu verurteilen, weil eben die Emotionen auf den Zuschauer übertragen werden und sie ihm, dem Zuschauer, die Entscheidungen abnimmt.

Einziger Schwachpunkt des Films ist die etwas alberne Rahmengeschichte, in der die Kinder von Meryl Streep auf ihre Tagebücher stoßen und mittels Vorlesen die eigentliche Geschichte angestoßen wird. Dass es zwischen den Kindern zu einem Konflikt kommt, ist für diesen Film überflüssig, zumal auch nicht sonderlich gut gespielt.

Den Kern trifft dieser Film jedoch hervorragend. Emotionen der Liebe und Trauer werden unspektakulär und schnörkellos in Szene gesetzt.

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