Review

Travolta, Tangas, Travestie

Ausgestattet mit einem heißeren Travolta, heißeren Regisseur hinter der Kamera, heißeren Gespielinnen, heißeren Soundtrack, heißeren Liebeskarussell - und dennoch als wesentlich schlechterer Film verschrien? „Staying Alive“ ist Phänomen und Mysterium - und folgt wieder Tony Minero, dieses Mal in Manhattan, wo seine Tanzkarriere alles andere als läuft wie gewünscht…

Musical Madness

„Staying Alive“ ist womöglich die Definition eines Guilty Pleasures. „Saturday Night Fever“ ist dagegen ein Qualitätsfilm, mag ich sehr und hatte ich schon oft gesehen. Dieses bizarre Sequel allerdings (wohl auch aufgrund seines miesen Rufs) noch nie. Dabei liegt er mir vielleicht vom Unterhaltungswert fast noch mehr als sein Vorgänger. Inszeniert spürbar von Stallone. Eine Underdogstory. 80er pur zum Quadrat. Es wird mehr getanzt, geschwitzt, geflirtet, betrogen und geträumt. Im Grunde „nur“ eine banale Dreiecksbeziehung und Soap. Aber irgendwie konnte mich das in seinen Bann ziehen. Trashig, dynamisch, eher Musikvideo als Film. Aber verdammt unterhaltsam. Sexy. Sinnlich. Bescheuert. Disco und die Bee Gees waren schon längst auf dem absteigenden Ast, dennoch hat der Soundtrack einige Banger auf Lager. Frauen zum Schwelgen. Travolta mit Charme und Sexappeal, definiert wie vielleicht sonst nie. Feuerstarter, Feierbiest, Fiebertraum. Broadwaybigotterie. Hüftschwung und Bettsport. Die Mode, das Öl, die Bauchmuskeln. Tolles Doppel mit „Flashdance“. 0% auf Rotten Tomatoes?! C'mon Leute. Nicht mit mir. Entertaining as fuck. Selbst wenn es meistens aus den falschen Gründen ist. Fatale Fortsetzung, grandiose Glitzergroteske?!

Disco Inferno

Fazit: campy, cheesy, sweaty und höllisch sexy… „Staying Alive“ ist 80er-MTV-Kitsch der Extraklasse. Steht „Flashdance“ oder „Rocky III“ in nichts nach. Liebe für diese hautengen Leggins von mir. Selbst wenn’s im Grunde nur eine große Discosoap ist. Eine Käsetorte vom Feinsten. 

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