Noch immer ist es Tony nicht gelungen, sich als Tänzer den Broadway zu erobern. Der Einzelgänger schlägt sich mit Jobs als Tanzlehrer und Kellner durch und hofft auf die große Chance. Seine Freundin Jackie glaubt an ihn und hilft ihm, es immer wieder zu versuchen, da kommt ihr Laura – Startänzerin einer Broadway-Show – in die Quere, in die sich Tony hoffnungslos verliebt. Gleichzeitig wird er zum Vortanzen einer Super Show bestellt – wird dies endlich der Start seiner heißersehnten Karriere?
Staying alive ist die konsequente Fortsetzung von Saturday Night Fever, die wohl besonders einem gewissen Herrn Stallone eine Herzenssache oder eine Abwechslung zu seine Standardrollen war. Hier produziert er, führte Regie, schrieb am Drehbuch mit und gönnt sich sogar einen sekundenkurzen Hitchcock Auftritt, da steckt er wirklich Arbeit rein.
Ich bin jetzt nicht der große Tanzfilmfan, aber Staying Alive ist in seiner Kernkompetenz wirklich gelungen und macht wirklich Lust auf einen Discobesuch. Die fetzige Musik der BeeGees und die aufwendigen Tanzchoreographien haben sogar eine faule Sau wie mich zum Fußmitwippen auf dem Sofa animiert. Das hätte alles eine ganz fetzige Nummer werden können, wenn man konsequent bei dem Thema geblieben wäre und nicht stattdessen ins dramatisch abgedriftet wäre.
Dabei stört gar nicht die Jobsuche Tonys als professioneller Broadway Tänzer, sondern vielmehr die kitschige Liebesgeschichte, die einfach den Flow der Musik stört. So muß sich Tony entscheiden, ob er denn nun das herzensgute, aber nur mittelmäßig attraktive Frauchen nehmen soll, oder doch die rassige Schönheit, die sogar im Business bereits etabliert ist. Pfffz, als ob man nicht von Anfang an genau wüßte, wen Tony später in seine Bruchbude abschleppt.
Nach A Chorus Line ist Staying alive für mich jedenfalls der zweitbeste Vertreter des Sing und Hüpf Genres. Travolta wirkt angenehm locker und sorgt mit seinen Sprüchen auch für ein wenig humorige Abwechslung. Nur das Tempo hätte gern noch ein wenig höher sein können, wie beispielsweise grad zu Beginn mit dem sehenswerten Massencasting.
7/10