6 Jahre nach „Saturday Night Fever“ darf John Travolta noch mal die Hüften schwingen.
Ein Grund zur Freude?
Vielleicht ... kommt drauf an, ob dieses Sequel nur zum Kohlemachen gedreht wurde oder ob damit ein ernsthafter künstlerischer Anspruch verbunden ist.
Nun ja, wenn ich mir so die Tanzszenen ansehe, muss ich zugeben, dass diese dem Original in nichts nachstehen. Im Gegenteil: hier wirken sie sogar professioneller, da Tony nicht mehr in seiner Vorort-Disse, sondern am Broadway tanzt bzw. versucht, dort eine lukrative Rolle abzustauben, was ihm letztendlich auch dank einer arroganten Zicke gelingt.
An dieser Stelle geht der Gefühlskram los, welcher im ersten Teil eher amüsant und nebenbei abgehandelt wurde, während er hier über weite Strecken des Films im Vordergrund steht. Tony muss sich dabei zwischen einer guten Freundin, die ihn aufrichtig liebt und der Prinzessin auf der Erbse entscheiden. Zum Glück riskiert er dabei immer noch ´ne ziemlich dicke Lippe, sodass über einige Sprüche gelacht werden kann. Diese sind zwar nicht mehr so direkt wie im Vorgänger, aber das würde aufgrund seiner neuen Lebenssituation vielleicht auch nicht mehr so gut passen wie damals.
Stattdessen wird der Fokus auf sein tänzerisches Talent gelegt, was sich wirklich sehen lassen kann. Wenn ich mir John Travolta in den 90ern oder später ansehe, kann ich nicht glauben, dass derselbe Typ vor 20 Jahren seinen Arsch zu cooler 80er-Mucke gekonnt durch die High & Low Society New Yorks manövriert hat. Respekt für diese Leistung, denn das Einstudieren der Choreographie hat sicher verdammt lange gedauert.
Alles in allem ist Staying Alive ein unterhaltsamer Streifen mit wenigen Längen, der einfach Spaß macht und jederzeit sämtliche Charaktere sympathisch erscheinen lässt. Er kommt zwar nicht an SNF ran, aber das hab ich auch nicht erwartet und wurde somit nicht enttäuscht.
8 / 10