Review

Aufstieg und Fall eines Gewerkschaftsbosses...18.10.2016

Johnny Kovak, Sohn ungarischer Einwanderer, steigt nach seiner Entlassung aus einem Verpackungsbetrieb in Amerika des frühen 20sten Jahrhunderts in die Truckergewerkschaft FIST ein, da er über die Anwerbung von Mitgliedern Geld verdienen möchte. Doch schnell macht er sich bei den Truckern beliebt und steigt mithilfe nicht immer rechtmäßiger Machenschaften und auch dank der Unterstützung der Mafia zum Präsidenten der Gewerkschaft auf. Doch wer zuviel will, fällt tief...und hier wird die Aufdeckung alter Geschichten dem Präsidenten zum Verhängnis.

Der Film ist weithin unbekannt und wird in der heutigen Zeit wohl auch nicht mehr viele Freunde finden, denn er ist sehr lang, beinahe schon bedächtig, hat wenig Actionszenen vorzuweisen und zeigt eher einen langen Ausschnitt aus dem Leben eines Mannes, der sich einmal mit den falschen Leuten eingelassen hat, um seine Ziele zu erreichen - und dafür hart bestraft wird. Stallone macht hier alles richtig, denn im Grunde wiederholt er seine Rocky-Rolle, die gerade in der ersten Filmstunde ähnlich angelegt ist wie hier unter den einfachen Leuten.

Frauen spielen keine wirklich tragende Rolle, Kovaks Gattin ist ein typisches Hausmütterchen, welches ihm morgens in den Mantel hilft und die Brotzeitdose in die Hand drückt. Und so geht mein Hauptkritikpunkt auch eher an die zweite Filmhälfte, die in moderneren Zeiten spielt, Stallone im Anzug präsentiert und nicht mehr wirklich fesseln kann. Schade schade, denn gerade die erste Stunde ist wirklich feines Kino, bissl Mafia, bissl Geprügel, ganz so mag ich das. Doch die Abstriche der zweiten Hälfte kommen insbesondere aufgrund einer gewissen Wiederholung und Langatmigkeit zustande, man läßt sich hier einfach zuviel Zeit, bevor am Schluß zackzack das Tableau abgeräumt wird. Egal, Stallone hatte viel misere Streifen am Start, für den hier auch aus Aspekten des Zeit- und Lokalkolorits noch 7/10.

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