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Nach dem "Schuh des Manitu" waren alle Bully-Fans begeistert und wollten einen neuen Film von und mit Michael "Bully" Herbig und seinen beiden Bullyparade-Kumpels Christian Tramitz und Rick Kavanian. Nach einer endlosen Voting-Aktion in selbiger Show, bei der man entscheiden konnte, welche "Bully-Sketch-Reihe" auf Spielfilmlänge gebracht werden sollte, stand fest, dass die meisten Fans eine Verfilmung vom "Traumschiff" haben wollten. Ob sich die drei schwulen Raumschiffler 90 Minuten lang anschwuchteln können und dabei durchgehend unterhalten, habe ich vorher schon nicht geglaubt, zumal mir die Sketche in der Bullyparade kaum Lacher entreißen konnten. Was dabei herausgekommen ist, ist zwar besser als der vollkommen witzfreie "Schuh des Manitu" (nein halt, einmal habe ich gelacht :-D) und "Der WiXXer", der dieses Jahr schon der erste (Fast-)Totalausfall im Genre der Komödie war, aber immer noch weit davon entfernt, was gute Komödien ausmacht - ein Gagfeuerwerk. Denn das wird hier nicht gezündet...

Im Jahr 2304 haben die ehemaligen Marsbewohner ganz gehörig die Nase voll von den Erdbewohnern, die vor gut 2 1/2 Jahrhunderten ihren Planeten besiedelten und rächen sich nun an ihnen, indem sie einen Krieg anzetteln. Kurz vor der Kapitulation der Erdbewohner sehen diese nur noch eine einzige Chance aus dem Krieg siegreich hervorzugehen: eine Zeitreise ins Jahr 2004, bei der ein Ufo zerstört werden muss, damit der Krieg erst gar nicht anfängt. Und wer wäre für so etwas besser geeignet und würde weniger widersprechen als die Traumschiff Surprise-Besatzung: Captain Kork (Christian Tramitz), Mr. Spuck (Michael Herbig) und Schrotty (Rick Kavanian). Doch die Zeitreise soll sich schwerer gestalten als zunächst angenommen. Denn das eigentliche Ziel (22. Juni 2004) wird mehrmals um ein paar Jahre "verfehlt" und man landet im Mittelalter und im Wilden Westen...

Diesmal also das Science-Fiction-Universum, nachdem im "Vorgänger" schon der Wilde Westen dran glauben musste. Die Story ist mehr Mittel zum Zweck und soll nur die Witze zusammenhalten. Allerdings findet man hier und da auch ein paar Seitenhiebe und Parodien auf bekannte, große Filme (Star Wars, The Fifth Element...). Besonders lustig ist das alles nicht, wenngleich manche Sachen einem bekannt vorkommen und es einen kleinen Ah, das kenne ich doch irgendwoher-Effekt geben wird.

Die Witze abseits dieser Szenen sind dann ebenfalls nicht besonders lustig. Der ewige Krieg zwischen den drei Mitgliedern natürlich inklusive der Schwulereien untereinander kann die meisten zwar 5 Minuten in der Bullyparade zum Lachen bringen, aber 85 Minuten lang am Stück?! Da wird das irgendwann langweilig, da nichts großartig Neues passiert und ewig auf dem Rumgeschwuchtel getrampelt wird. Zwei Szenen (besser gesagt eine Szene und ein Spruch), die dann aber auch mich zum Lachen (also einer Weiterentwicklung gegenüber dem ab und an auftretenden Schmunzel) brachten, waren dann aber folgende:
- das Schattenspiel an der Wand (aus dem Trailer bekannt, aber dann doch irgendwie ganz lustig)
- Til Schweigers Spruch als sie im Mittelalter ankommen (Hochzeit)

Manch Spruch von Til Schweiger gehörte sowieso zu den Highlights des Films, da es da manchmal schon recht "böse" rüberkommt (Beispiel wieder der Hochzeit-Spruch). Generell war mir Til Schweiger noch der liebste im kompletten Film, auch wenn ich ihn vorher nicht besonders gut leiden konnte. Denn als cooler Taxifahrer im Weltraum kam er dann doch ganz gut rüber und hat wenigstens etwas Abwechslung in das triste Schwulenszenario gebracht. Der Rest der Schauspieler konnte dann kaum überzeugen. Die Traumschiffbesatzung hatte keine große Leistung abzuliefern und musste nur so spielen, wie jede Woche bei der Bully-Aufnahme - nur diesmal für gut 80 Minuten länger. Sky Dumont und Anja Kling sind bemüht, vermögen den Film dann aber auch nicht zu retten. Zum Schluß hin wollte man dann Bully vielleicht doch etwas abverlangen und er durfte dann mal 2 Minuten einen auf traurig machen - das ging in Ordnung.

Wo der Film für einen deutschen Film dann auftrumpft sind die Effekte. Die sahen wirklich sehr gut aus, besonders die Weltraumschlacht im Taxi war für eine deutsche Produktion sehr gut in Szene gesetzt. Aber für irgendwas muss das große Budget ja draufgegangen sein. Na gut, waren es hier die Effekte. Die können dann letztlich aber auch nicht über die zum Teil einfallslosen und langweiligen Witze hinwegtäuschen, denn dann hätte Bully lieber versuchen sollen, lustige Szenen und neue Einfälle zu suchen, denn hier sollen wir es mit einer Komödie zu tun haben. Die Zeitreise brachte die Leute dann wenigstens aus dem Traumschiff raus, denn als sie sich noch dort befanden, waren die Witze zwar anscheinend vorhanden (jedenfalls nach einem Großteil des restlichen Kinosaals), aber nicht lustig. Grundsätzlich wurde es erst lustiger mit Til Schweiger, verflachte dann zum Ende hin aber wieder zusehends.

Ein Film bei dem große Fans von Bully ihren Spaß haben (können - denn ob all diejenigen einen Sketch durchgehend 85 Minuten lustig finden, müssen sie selbst entscheiden). Ich fand das ganze schon in der Bullyparade langweilig und einzig Til Schweiger, die Effekte und ein paar Lieder (solange sie nicht von der Besatzung gesungen oder von Stefan Raab geschrieben wurden) retten den Film vor dem Ausfall wie es "Der Schuh des Manitu" war.

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