Seinerzeit ein Skandalfilm der auch heute noch nichts von seinem Potential verloren hat. Dies liegt ohne Frage begründet in der teilweise harschen körperlichen und verbalen Gangart der Protagonisten, ihrer unverblümten Präsenz und emotionalen Offenbarung. Vor allem Brando spielt sich in seinem zweiten cineastischen Frühling die Seele aus dem Leib, bringt dabei ganz offensichtlich sehr ausgeprägt sich selbst ein, ein Musterbeispiel seines unglaublichen Method Acting.
Zweiter Aspekt in Richtung Zeitlosigkeit ist die gezeigte Thematik. Die intensive Kraft und explosive Leidenschaft einer rein sexuellen Beziehung zweier Menschen, welche hier, das ganze nochmal potenzierend, aus verschiedenen Altersgruppen und sozialen Umfeldern kommen. Aber auch die dargestellte gefühlsmäßige Distanz, neben den fleischlichen Abhängigkeiten, die bei einer solchen Konstellation stets erhalten bleibt, die niemals mögliche ganzheitliche Befriedigung und das voraussichtliche Ende, welches immer wieder seine dunklen Schatten wirft. Distanz ist dabei aber unter Vorbehalt zu sehen. Im Inneren findet dabei oft eine intensive Annäherung statt, allerdings ist es meist unmöglich diese unter den gegebenen Umständen in die Realität umzusetzen. So ist es nicht verwunderlich das dementsprechend ein sehr pessimistischer und fast schon düsterer Film vorliegt, nicht unbedingt kurzweilig, jedoch ein Stück echtes Leben.