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Ausgerechnet Wong Jing hat sich an Love Me, Love My Money gleich auf dreifache Weise verausgabt: Als Regisseur, als Produzent und als Drehbuchschreiber. Angesichts der Tatsache, dass Wong Jing ja schon einige tolle, mit haarsträubend komischem mo lei tau-Humor versetzte Komödien zustande gebracht hat, sollte man sich eigentlich wie ein Schneekönig freuen. So ganz wird Love Me, Love My Money den Erwartungen dann doch nicht gerecht. Der Film bleibt halt ganz einfach eine dieser generierten urbanen Liebeskomödien, bei denen man den Fort- sowie Ausgang der Geschichte schon gleich zu Beginn erahnen kann. Trotzdem kann Love Me, Love My Money genügend Unterhaltungswert vorweisen, um insgesamt nicht zu langweilen.

Frauenliebling Tony Leung spielt hier den reichen aber geizigen Richard Ma, der in seiner Firma auch einmal Mitarbeiter allein aus dem Grund Geld zu sparen entlässt. Somit ist er ein eher unliebsamer Zeitgenosse und wird von seinen Freundinnen auch nur des Geldes wegen geliebt. Eines Tages aber, durch den Streich einer Ex-Freundin veranlasst, steht Richard Ma vorübergehend auf der Straße. Seine Villa hat sie ihm ausräumen, die Kreditkarten sperren lassen. An diesem Unglückstag hat er ausgerechnet kein Bargeld bei sich und die Banken schon geschlossen. Zum Glück trifft er auf Ah Choi (Shu Qi), die ihm Geld leiht, wenn er sich so lange als ihr Freund ausgibt, um einen aufdringlichen Verehrer abzuwimmeln. Wie es so kommen muss, müssen die beiden bald noch öfters das Pärchen spielen und trotz anfänglicher Abneigung beginnen sich die beiden bald zu mögen. Und Richard Ma gibt sich weiterhin als armer Mann aus, um einmal in den Genuss zu kommen, von einer Frau wegen seiner Persönlichkeit und nicht seines Geldes wegen geliebt zu werden. Doch früher oder später kommt Ah Choi dahinter, wie reich Richard Ma wirklich ist und ist von seinen Lügengeschichten gar nicht angetan.

Die einfach gestrickte Handlung von Love Me, Love My Money liest sich schon wie die x-te Liebesgeschichte, die auf diesem Planeten über die Bildschirme flimmert. Obwohl der Film öfters mal zum Schmunzeln anregt, hält sich der Humor insgesamt leider etwas zurück. An den Schauspielern gibt es, anspruchslos wie ihre Rollen nun mal sind, nichts zu meckern: Tony Leung spielt gewohnt solide und Shu Qi scheint sowieso bei jeder Rolle mit Leib und Seele bei der Sache zu sein.

Lückenfüller wie eine künstlich in die Länge gezogene Szene, in der Richard Ma mit Ah Chois Vater und dessen Freunden Karten spielen muss, schaden Love Me, Love My Money leider mit einer Überdosis Langeweile, auch wenn der kleine Streifen insgesamt unterhaltsam ist und ein paar nette Szenen für den Zuschauer parat hält. Besonders auch die jeweiligen besten Freunde der Hauptdarsteller, gespielt von Gordon Lam Ka-Tung und Teresa Mak, greifen hierfür kräftig unter die Arme.

Das etwas zu zahm inszenierte Love Me, Love My Money bietet natürlich auch ein vorprogrammiertes Happy End, das in der Tat leider allzu kitschig und aufgebauscht dargereicht wird, weswegen der Film zum Ende hin tatsächlich noch einmal mit einem Minuspunkt aufwarten kann.

Trotz allem, vergnügliche 0815-Unterhaltung, die nur gelegentlich mal ein paar kleinere Durchhänger hat, bietet Love Me, Love My Money dem geneigten Zuschauer immerhin. Und Fans von dem brillanten Tony Leung oder der quirligen Shu Qi dürften bei so viel Leinwandpräsenz der beiden Hauptdarsteller sicher auf ihre Kosten kommen.

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