Batman war der Held meiner Jugend. Abseits von Actionfiguren und Comics waren mir auch die Zeichentrickserien ein Begriff. „Batman - The Animated Series" von 1992 war und ist mein klarer Favorit und mit „Batman und das Phantom" wurde aus den Motiven dieser Serie ein - wie ich finde - durchaus gelungener Kinofilm gemacht, auch wenn er mit der Comicvorlage recht freizügig umgeht.
Batman alias Bruce Wayne bekommt Konkurrenz durch eine dunkle Gestalt, das „Phantom", welche die Verbrecherbosse von Gotham City nach und nach umbringt. Batman wird fälschlicherweise für den Täter gehalten und fortan von den Kriminellen und der Polizei gejagt. Just zu dieser Zeit taucht mit Andrea Beaumont eine alte Bekannte von Bruce wieder auf: seine Ex-Freundin und Beinahe-Verlobte, deren Vater vor Kurzem ermordet wurde...
Die Identität des Phantoms wird dabei schon etwas früh aufgelöst, doch der Plot hält - auch durch die Anwesenheit des Jokers, Batmans Erzfeind - gefangen. In drei langen Rückblenden erfahren wir von Bruce Waynes Anfängen als Batman (er findet die Höhle etc.), die jedoch mit der Affäre mit Andrea verknüpft werden. So nimmt sich „Batman und das Phantom" doch einige Freiheiten und Simplifizierungen gegenüber dem DC-Comic Batman: Year One, geschrieben von Frank Miller, welches die Geschichte etwas anders darstellt. Doch der mangelnden Vorlagentreue zum Trotz atmet der Kinofilm ganz den Charme der Kult-Zeichentrickserie, die mittlerweile in Sachen Animation zwar etwas antiquiert wirkt, aber gerade dadurch durch handwerkliche Solidität zu überzeugen vermag. Auch die Musik wurde aus selbiger weitgehend übernommen; nur die Hinzufügung von einigen düsteren Chorälen wirkt zuweilen zu opernhaft überhöht. Auffällig ist die - für einen Zeichentrickfilm - starke und intensive Psychologisierung der Charaktere, die allesamt mit der Vergangenheit zu kämpfen haben. Alles in allem eine packende Kinoadaption der Serie.
Fazit: Eine würdige Kinoauslagerung der Zeichentrickserie mit hohem Tempo und Unterhaltungswert, wenn auch hin und wieder für die Kleinsten etwas zu brutal. „Batman und das Phantom" ist zwar nach heutigen Maßstäben eher mäßig animiert, überzeugt aber durch seine intensive Charakterzeichnung. Auch für Nicht-Fans gilt: Anschauen!