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Wenn sich Reisegruppen vor einem Unwetter in ein abgelegenes Haus flüchten, bedeutet das selten etwas Gutes. Wenn sie in der gotischen Villa der Hartwickes landen schon gar nicht. Die greisen Spielzeugmacher wirken auf den ersten Blick zwar harmlos. Ihre handgefertigten Puppen haben es allerdings in sich. Nachts erwachen sie zum Leben und attackieren alle, die ihren strengen Moralvorstellungen nicht genügen. Pech für die selbstsüchtigen Yuppies David und Rosemary: Während sie sich überlegen, wie sie Davids Kind aus früherer Ehe wieder loswerden, wetzen die Puppen schon ihre Messer. Und Bohrmaschinen. Und Sägen. Nur der naive Ralph und die kleine June haben eine Chance, die Nacht zu überleben - und das schreckliche Geheimnis der "Dolls" zu lüften.

Vorab: KEINER der diesen Film in den 80er Jahren verpasst hat und schon gar kein Jugendlicher von heute wird DOLLS in irgendeiner Weise gut finden. Man muss den Streifen schon damals gesehen haben, denn mit den Effekten kann man keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken, daher ist das eine Veröffentlichung für Nostalgiker wie mich.

Ende der 80er und Anfang der 90er gab es reihenweise Veröffentlichungen mit tödlichen Spielzeug. Chucky machte den Anfang und danach kamen Sachen wie PUPPET MASTERS, TOYS, DEMONIC TOYS und einige andere - von recht unterschiedlicher Qualität.

An DOLLS jedoch haben wirklich erfahrene Herrschaften Hand angelegt. John Buechler zeichnet für die Effekte verantwortlich, der unter anderem die Trolls erschaffte. Die Musik kam von Richard Band, dem Haus und Hofkomponisten seines Bruders Charles Band, der mit FULL MOON ein eigenes Label hatte, auf dem er recht originelle Sachen veröffentlichte.

Brian Yuzna braucht man sicher nicht vorstellen, dieser war hier als Produzent zuständig und Stuart Gordon übernahm die Regie, der sich mit FROM BEYOND und RE-ANIMATOR einen Namen gemacht hatte. Insgesamt eine recht hochkarätige Besetzung.

Natürlich ist hier klar, wie der Film ausgeht. Die Bösen bekommen auf die Mütze und die Guten überleben, aber das stört nicht weiter. Im Mittelpunkt stehen die Püppchen, die teilweise wirklich witzig und auch liebevoll designt wurden, wobei die Soldaten den Vogel abschießen.

Das Bild ist so lala. Hier gibt es doch einiges an Blitzern zu sehen und da KOCH MEDIA nun wirklich dafür bekannt ist, alles herauszuholen was geht, muss das Master grauenhaft gewesen sein. Der Ton ist zweckgemäß.

Es gibt neben dem schönen Mediabook mit einem wirklich gelungenen Inlay zur Geschichte des Films auch jede Menge Extras zu bestaunen, die das Herz des Filmfans höher schlagen lassen.

Fazit: Für ewig gestrige wie mich eine schöne Veröffentlichung, wenn man beim Bild auch Abstriche machen muss. Wer nimmt sich jetzt den ganzen anderen Puppenhorrorfilmen noch an?

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