Review

Gedanken gegen Gemetzel


Machete gegen Macht, Kills gegen Köpfchen, Jason gegen „Carrie“. „The New Blood“ konnte sich seinem Zeitgeist und der Konkurrenz nicht mehr entziehen und konfrontierte Jason mit einem jungen, ansehnlichen Teenagermädchen mit außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten - und somit zum ersten Mal einer Gegnerin und einem sehr speziellen Final Girl, das ihm viel mehr als nur hysterisches Geschrei, Getrete und Gehacke entgegensetzt…

„The New Blood“ ist sicher nicht der beste „Friday“-Teil und dazu der bis dato wohl fremd-/„Freddy“-inspirierteste. Das bringt ein wenig neuen Esprit und psychokinetischen Wirbel rein, dazu ist es Kane Hodders klasse Premiere als Jason (der wohl bei Fans zurecht auf ewig beliebteste Mime für das „mordende Mamasöhnchen“) und es gibt immerhin wieder zwei Baustellen, an denen Jason schnitzen darf - einmal die klassische Bande an Teens und einmal das erwachsenere Umfeld Tinas. Das Duell Tina vs. Jason hält einen bei Laune und war sicher nicht günstig, gerade die vielen explosiven und fliegenden Effekte trieben gleichermaßen Budget wie Adrenalinpegel des Stammpublikums hoch. Doch im Grunde ist es wieder das Gleiche wie immer, nur leicht fantastischer und spektakulärer verpackt. Was ja nicht schlecht ist. Durch fehlende Peaks in der Identifikation mit den Jugendlichen, mal wieder deutlichen, traurigen Schnitten in Sachen Brutalität („Schlasack-Kill“) und einem enorm gehetzten und bizarren, aus dem Nichts kommenden Ende (aber auch das ist ja irgendwie in der Franchise-DNA verankert) reißt „Part VII“ jetzt keine Bäume aus. Hält aber auch nicht ärgerlich oder langweilig auf. 

Fazit: hier können Jason und sein Franchise die übernatürlichen Einflüsse von Freddy und dem zweiten Teil der 80er nicht mehr verleugnen - was dem eingefleischten und eingefahrenen Geslashe des Machetenmanns aber immerhin etwas frischen (psychokinetischen) Wind einverleibt. Zu meinem favorisierten „Freitagen“ gehört dieses ungleiche Duell aber nicht. 

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