Review

Inhalt:
In der Kindheit entdeckte Tina ihre telekinetischen Fähigkeiten, als sie mit ihren Eltern Urlaub im Camp Crystal Lake machte. Leidtragender dieser Entdeckung ist ihr Vater, der durch Tinas Kräfte verbunden mit ihrer Wut auf ihn im See ertrinkt.
Jahre später wird Tina von Schuldgefühlen geplagt und begibt sich mit ihrer Mutter und einem Psychiater zurück zum Crystal Lake, um sich therapieren zu lassen. Dummerweise äußert Tina am See den Wunsch nach der Wiederbelebung ihres Vaters, was zur Folge hat, dass der seit Teil 6 unter Wasser schmorende Jason Voorhees dies zum Anlass nimmt, an Land zurückzukehren.
Die in der Nähe stattfindende Geburtstagsparty einiger Jugendlicher nutzt er, um seine Wiederkehr gebührend zu feiern.


Kritik:
Die Macher wollten frische Ideen in die Reihe bringen und dieser Versuch lässt sich am besten mit den Worten "Jason vs. Carrie" beschreiben, nur dass Carrie hier Tina heißt, besser aussieht und schlechter schauspielert.
Die Idee an sich ist gar nicht mal so verkehrt, da Jason hier endlich mal eine halbwegs ebenbürtige Gegnerin bekommt. Doch leider hat mich dieser siebte Teil nicht wirklich überzeugt, was ich in den folgenden Zeilen kurz begründen möchte.

Hauptkritikpunkt sind die lauen Mordszenen, welche nur angedeutet werden und für eine niedrigere Altersfreigabe im Vorfeld gekürzt wurden. Letzteres war zwar in vorherigen Teilen auch schon der Fall, aber so extrem wie es hier betrieben wurde, verdirbt einem schnell die Laune. Vom titelgebenden Blutrausch ist jedenfalls nichts mehr zu sehen.
Besonders einfallsreich sind die Tötungen auch nicht. Äxte, Messer und Co. sind hier die bevorzugten Mordwerkzeuge. Lediglich die Tröte im Auge und die elektrische Säge an der Stange sorgen für Abwechslung.

Die Charaktere sind gewohnt platt und klischeebelastet. Vom hässlichen Entlein, das seine Schönheit entdeckt, über die selbstverliebt, egoistische Zicke, bis zum schleimisch, sympathischen Superschönling, der die weibliche Hauptperson für sich gewinnen kann, ist alles vertreten. Die Szenen, in denen krampfhaft versucht wird, diese Charaktere aufzubauen, sind gnadenlos überzogen und langweilig.

Positiv zu verzeichnen ist, dass stellenweise eine dichte, unheimliche Atmosphäre erzeugt wird, was vor allem der genialen Musik und dem(!) Jason-Darsteller Kane Hodder zu verdanken ist. Er ist ständig präsent und hinterlässt mit seiner imposanten Gestalt beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck.
Die gelungene Maske (durchschimmernde Rückenknochen, freigelegte Knieknochen und das halbverweste, aufgedunsene Gesicht) unterstreichen dies.

Der Schlusskampf zwischen Tina und Jason (psychische gegen physische Kraft) ist meines Erachtens der Höhepunkt des Films. Hier bekommt Jason die volle Bandbreite in Form von Erhängen, Strom, Stürze und Feuer zu spüren und kann zeigen, was in ihm steckt.
Sein vorläufiges Ende wird dann mit einem zweifelhaften Drehbuchkniff besiegelt, der dem Film viele Minuspunkte einhandelt und dem bis dahin guten Showdown einen peinlichen Abschluss gibt.

Insgesamt bietet dieser Teil gute Ansätze, die durch die mangelnde Risikobereitschaft der Macher und Idiotien im Drehbuch nicht ausgeschöpft werden können.

4 von 10 Punkten

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