Review
von Cineast18
Jason kann und kann nicht sterben: Mit dem inzwischen siebten Teil stieß die berühmte "Freitag, der 13."-Reihe 1988 in Fortsetzungs-Regionen vor, die nur ausgewählten Horrorfilmen gewährt wurden. Doch im Gegensatz zum ironischen Highlight des sechsten Teils gibt es hier wieder einmal nur altbekannte Horror-Ausschußware.
Ein Hauptproblem des Films ist, dass er sich diesmal nicht nur auf den untoten Massenmörder Jason verlässt, sondern mit der Geschichte der telekinetisch begabten Tina, die ihn versehentlich aus seinem nassen Grab holt und gegen ihn ankämpfen muss, auch noch Elemente aus verschiedenen anderen bekannten Horrorstreifen aufnimmt. So mögen die Szenen, in denen Tina schwere Möbelstücke durch den Raum fliegen lässt, um vor Jason zu fliehen, ordentlich getrickst sein. Wirklich interessant oder gar spannend ist diese Story-Konstruktion aber nicht.
Vor allem, da das Figurenarsenal sich einmal mehr durch völlige Charakterlosigkeit auszeichnet: Da haben wir das traumatisierte Mädchen mit übernatürlichen Fähigkeiten, ihren egoistischen Therapeuten, der nur an der Erforschung der Telekinese interessiert ist, ihre besorgte Mutter, die ihr natürlich nie Glauben schenkt, wenn sie sagt, dass Jason lebt - und eine ganze Horde unwichtiger, sexbesessener Teenager, die einer nach dem anderen abgeschlachtet werden. Wirklich etwas Neues gibt es hier trotz Telekinese also nicht - zumal dieses Thema ja wie gesagt schon in genug anderen Filmen verheizt wurde.
Hinzu kommt, dass der Film vor kleineren und größeren Logikfehlern und Klischees nur so strotzt, die Schauspieler-Riege durch die Bank ziemlich schlaffe Leistungen zeigt und hölzerne, oft am Rande der Lächerlichkeit taumelnde Dialoge von sich gibt und die meisten Splatter-Effekte im Vergleich zu den vorigen Filmen eher enttäuschen. Außerdem ist die Einleitung des Films wohl die unoriginellste und billigste der gesamten Reihe.
Zwar gibt es die eine oder andere drastische Szene und auch der bei lebendigem Leib verrottende Jason, der am Ende demaskiert wird und seine hässliche Fratze zeigt, überzeugt durch sein übermächtiges, stilsicher inszeniertes Auftreten - hier merkt man vielleicht so deutlich wie noch nie, dass Jason der unantastbare Mittelpunkt der Reihe ist. Und gegen Ende gibt es sogar eine oder zwei Mordszenen, die kurzzeitig für erhöhten Pulsschlag sorgen. Doch insgesamt vermag das selbst eingefleischte Fans nicht wirklich zu unterhalten. In puncto Spannung ist hier jedenfalls nicht viel zu melden. Man kann sich höchstens am charismatischen Jason festhalten und einen kurzweiligen Filmabend als Genre-Fan verbringen. Alle anderen werden aber wohl kaum etwas Erwähnenswertes an diesem Beitrag finden, der immer noch bei weitem nicht der letzte der Reihe war.