Review

Der mit dem Psychokinese-Mädel und dem ersten Auftritt Kane Hodders in der Rolle des Jason.
17 Personen werden von ihm aufs Gründlichste gehoddert.


Es mag sich zunächst wie eine gute Idee anhören, neben Jason ein weiteres übernatürliches Element zu platzieren. Doch sollte man sich dann wenigstens auch die Mühe machen, dieses Element auf seine Konzeptkompatibilität abzuklopfen.
Und ein Mädchen mit psychokinetischen und präkognitiven Fähigkeiten ist in einem Film über einen, von seinem überraschenden Zuschlagen lebenden Killer schon einmal nicht so glücklich aufgehoben. Und wenn der Film ihre Fähigkeiten dazu nutzt, den letzten Funken Originalität (wer wird wann wie sterben) durch Vorschaueinschübe zu tilgen, ist der ohnehin nur noch auf Sparflamme köchelnde Horrorofen endgültig aus.

Was sich jetzt schlimmer anhört, als es tatsächlich ist, denn natürlich waren sich die Macher des Problems einer in die Zukunft sehenden Hauptfigur im Rahmen eines Slasherfilms bewusst, und verpassten der guten Tina lediglich kurze Anfälle, die sie zwar sehen ließen, wer sterben würde, aber das „wo“ und „wann“ aussparten.

Diese Überlegungen zeigen es schon: Es ist Teil Sieben, und langsam wird’s eng. Kaum ein Winkel am Seeufer, an dem Jason noch keine Leiche hinterlassen hat, und bevor man die nächste Schar juveniler Opfer anrauschen lässt, muss dringend ein Gimmick her, um das Ganze wenigstens noch halbwegs frisch aussehen zu lassen. 3-D? Abgehakt. Ein anderer Killer als Jason? Erledigt. Paranormale Gaben? Nehmen wir.

Und das muss in Sachen Innovation dann auch genügen, mehr Mühe ist nicht in diesen Ableger geflossen. Die Charakterisierung der einzelnen Jugendlichen ist selbst für „Freitag“-Verhältnisse sensationell dünn, Tinas Kindheitstrauma gut 10 Minuten nach Filmbeginn noch einmal per Flashback zu zeigen, lässt auf wenig Vertrauen in die Denkarbeit des Publikums von Seiten des Regisseurs schließen, und selbst Jason ist hier zu faul, um sich neue Mordvarianten einfallen zu lassen und plündert stattdessen die Filmgeschichte (wer den „Jaws“-Gedächtnis-Mord erinnert, nicke bitte kurz wissend).
Dass es dabei dennoch stets dynamisch zugeht, ist Stuntman und Fanliebling Kane Hodder zu verdanken, der hier zum ersten Mal in der Rolle von Jason agiert und ihn mit beeindruckender Physis als Abrissbirne unter den Teenieslashern neu definiert.

Leider ist der Humor des Vorgängers nahezu vollständig getilgt worden, was schade ist, da die Drehbuchkonstruktion rund um Tina und ihren Therapeuten durchaus ein Augenzwinkern hätte vertragen können und die Serie ohnehin an einem Punkt der Selbstparodie angelangt ist. Den besten Lacher gibt es dann auch erst kurz vor Schluss, wenn Jason die Maske heruntergerissen wird, um eine weitere Maske zu enthüllen. Da wird das Gesamtkonzept noch einmal sehr schön auf den Punkt gebracht.

Sei’s drum, der Film erzeugt trotz seiner ihr zuwiderlaufenden Grundidee wenigstens vereinzelt Spannung, was seinen drei Vorgängern ja so gar nicht gelingen wollte, und wenn Tina ihren Kräften freien Lauf lässt und Jason mit Requisiten traktiert, kann man sich das durchaus mal anschauen.
Der „Klasse“ der ersten drei Teile rennt man noch immer hinterher, aber man hat ja als Zuschauer dieser Filme gelernt, mit wenig auszukommen.

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