Review
von Leimbacher-Mario
Von Masken und Monstern
An Halloween findet der vorpubertäre Doug wie in seinem liebsten Videospiel den maskierten Satan in der Nachbarschaft, der scheinbar in dieser Nacht besonders gerne und gut getarnt Leute umbringt. Und bei dermaßen viel Arbeit und Möglichkeiten kurz vor Allerheiligen, kommt ein motivierter kleiner Helfer gerade richtig. Doch später merkt auch Doug, dass aus dem mörderischen „Spiel“ ganz schnell ernst wird - spätestens wenn seine Familie auch auf der Liste dieses maskierten, wortlosen Killers steht...
„Satans Little Helper“ wirkt manchmal wie eine ausgewachsene „Goosebumps“-Folge für Erwachsene oder eine Episode aus „Trick 'r Treat“ oder anderen Anthologien. Woher er meint, dass er 100 Minuten lang gehen müsste, weiß ich nicht, viele Kills sind leider unspektakulär und geschehen im Off, die tolle Prämisse wirkt als Langfilm etwas... lang gezogen?! Und dennoch hat „Satans Little Helper“ das Zeug zum Oktoberpfeiler. Die Idee des maskierten Killers/Satans, die finale Metapher mit Jesus, das Spiel mit Gut/Böse und Unschuld/Schuld, der kritische, augenzwinkernde Videospielansatz, eine junge, brandheiße Katheryn Winnick („Vikings“) - all das sind Punkte, die (nicht nur Männern) gut tun. Die Satansmaske hätte Kultpotenzial, der Grundtenor ist perfide und von schwärzestem Humor geprägt. Allgemein ist es schön, mal wieder was von Jeff Lieberman („Blue Sunshine“, „Just Before Dawn“) zu hören. Das Overacting stößt in der eh schon comicartigen Stimmung kaum übel auf, die Halloweenatmo schäumt quasi aus dem Kürbis wie herausgerissene Gedärme über. Deswegen ist „Satans Little Helper“ trotz seiner minimal ausufernden Länge ein recht kurzweiliger Happen und seltsamerweise noch immer Geheimtipp.
Fazit: ein sehr eigenwilliges, schwarzhumoriges Halloweenbonbon mit doppeltem Boden, versteckten Rasierklingen und scharfer Zunge. Etwas blutleer über Strecken, aber meist gewievt und hinterhältig genug!