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Zwei Thesen untermauert „2001: A Space Travesty“ auf eindrucksvolle Art und Weise. Leslie Nielsen-Filme sind nicht mehr witzig und deutsche Produzenten setzen in Hollywood grundsätzlich aufs völlig falsche Pferd. Ursprünglich als Kinofilm geplant, musste dieses unlustige Machwerk von Allan A. Goldstein („Chaindance“, „Death Wish V: The Face of Death“) seitens Helkon für zwei Jahre im Giftschrank versteckt werden, um dann klammheimlich auf DVD releast zu werden. Nach katastrophalen Testscreenings traute man ihn sich schließlich nur mit einer sehr begrenzten Auflage und eifriger Promotion durch die hier mitwerkelnden Alexandra Kamp-Groeneveld („Sumuru“, „Dracula 3000“) und Verona Feldbusch („Driven“) in Deutschland ins Kino zu bringen...

Leslie Nielsen wird seit seinen wirklich witzigen Auftritten als Chaospolizist Frank Drebin auf den immer gleichen tollpatschigen, alles falsch verstehenden und irgendwie doch stets den Tag rettenden Dummkopf festgenagelt. Den beherrscht er auch wie kaum ein anderer, nur leider fällt den Drehbuchautoren nun schon seit etlichen Jahren nichts Neues mehr ein und so glänzt Nielsen nur noch durch Quantität anstatt Qualität.

„2001: A Space Travesty“ ist in fast jeder Beziehung einer seiner peinlichsten Tiefpunkte. Ein Beweis der Ideenlosigkeit ist vor allem das bemühte Zitieren von Vorbildern und der Einbau bekannter Figuren. Da werden nicht nur sinnlos Oneliner eingeworfen, sondern auch dummdreist historische Figuren in Cameos verwurstet. Nebenher zieht jeder zweite Witz auf den Lewinsky-Skandal, denn Nielsen muss hier in der Rolle des Marshall Richard Dix den entführten US-Präsidenten retten, was dann Gelegenheiten für viele plumpe Anspielungen bietet.

Die aufgesetzten CGI-Effekte sind billig, die Masken der Aliens sehen aus wie die Gummidinger aus dem Scherzartikelladen um die Ecke. Schnell nehmen die Albernheiten ihren Lauf und so Leid es mir tut, ich konnte bei diesem Schwachsinn kein einziges mal lachen. Die platten Gags stehen Schlange, Witze aus älteren Nielsen-Komödien werden leicht variiert recycelt, nur ins Schwarze trifft hier gar nichts.

Dabei bemüht Nielsen sich nach Kräften und läuft zu gewohnter Form auf, doch das blödsinnige Skript gibt ihn in den billigen Kulissen (teilweise absolut B-Movie-like) gar keine Chance. Wirklich nervenaufreibend wird dann das letzte Drittel, wenn „2001: A Space Travesty“ so einem schlechteren Musical verkommt und drei Viertel des Casts vor sich hinträllert.

Seine Gnadenpunkte erhält der Film dann für seine wenigen guten Szenen. Das sind meist die, in denen Nielsen mit Wohnungs- oder Büroeinrichtungen hadert und eine lawinenartige Zerstörung entfacht. Na ja, vielleicht noch einen für die wirklich nicht schlecht aussehende Ophélie Winter („Folle d'elle“, „Mauvais esprit). Irgendwas Positives muss man dem Film doch abgewinnen können...


Fazit:
Grenzdebiler, blödsinniger Versuch einer Parodie, in der nun wirklich kein gelungener Witz zu finden ist. Leslie Nielsen, geh’ bitte endlich in Rente!

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