Egal ob unerschrockener Pilot, heldenhafter Soldat oder auch unbesiegbarer Ninja-Kämpfer, der zehnjährige Ricky hat in seinen lebhaften Fantasien schon viel erlebt. Am Computer und an seinem Flugsimulator macht ihm keiner etwas vor, da ist er der Chef an Bord. In der Realität wird er von seinen Schulkameraden jedoch nicht ernst genommen, und auch bei seinen Lehrern eckt Ricky wegen seiner Besserwisserei immer wieder mal an. Als die gesamte Klasse zu einem Schulausflug nach Washington D. C. fliegt, erhält Ricky die Chance ein für alle mal mit den Vorurteilen gegen ihn aufzuräumen. Auf dem Flug befinden sich Terroristen, und deren Anführer Kato will das Flugzeug in seine Gewalt bringen.
Flugzeugterroristen, gestohlene Artefakte, ein entführtes Mädchen und dazu noch B-Action Stars wie Eric Roberts und Mark Dacascos, da muß es doch richtig krachen. Sollte man zumindest meinen, aber tatsächlich haben wir hier einen 100% auf kindliches Publikum zugeschnittenen Abenteuerfilm mit einem 10-jährigen Helden, was auch wohl am ehesten dem Level der Zuschauer entsprechen sollte.
Der Junior in Junior Pilot ist der Tagträumer Ricky, der bei einem Flug an die Ostküste einen bewaffneten Mann entdeckt und zusammen mit drei Klassenkameraden diesen vööölllig unauffällig beschattet, weil bestimmt Terrorist und so. Andererseits in diesem Flug voller meist nerviger Kids, könnte ich wirklich jeden verstehen der zum Hijacker wird. Als dieser das entdeckt beginnt eine muntere Verfolgungsjagd mit Versteckspiel. Ricky muß dabei wohl auch Hellsichtigkeit entwickelt haben, denn er nennt ihn dauernd beim richtigen Namen Kato, obwohl der ihn gar nicht kennen kann.
Erwachsene Zuschauer können über den folgenden Monstertwist nur eher müde lächeln (wer könnte nach 9/11 denn sonst noch mit Knarre in Fliegern rumlaufen?). Vielmehr erleben die Kids ein spannendes Abenteuer unter vermeintlich lebensgefährlichen Bedingungen und das ist gar nicht mal übel gemacht. An manchen Stellen kann man auch als älterer Jahrgang wirklich lachen (ich liebe David Sledge Hammer Rasche´s Auftritt als überforderter General). Selbst die Kinder sind absolut im erträglichen Rahmen, normalerweise wünsche ich den meisten Kinderdarstellern die Pest ans Knie.
Die Logik sollte man dabei tunlichst außen vor lassen. Das ein Kurzer mit Erfahrung am FluSi 98 eine Boeing 777 landet, nachdem Pilot Tim Thomerson sich selbst dank grausiger Schauspielleistung selbst in eine Ohnmacht befördert hat, halte ich dann doch für ein Gerücht. Dennoch ist der der Film jedenfalls besser als erwartet/befürchtet. Als Familienunterhaltung kann ich Pilot Junior (so jedenfalls der Name der auf der DVD steht) getrost empfehlen.
7/10