„Full Clip“ ist ein Film der irgendwie in kein richtiges Genre passt. Denkt man beim betrachten vom Cover und Besetzung (Busta Rhymes, Xzibitt) an den üblichen Gangster-Hip-Hop Film, wird man doch schnell überrascht. Dieser Film mixt etliche Genres und präsentiert alles wie ein Comic. Es gibt einen Erzähler(Wyclef Jean) der mit Gitarre durch die Geschichte führt, Szenen werden als gezeichnete Comicseiten übergeblendet und es gibt nicht besonders realistische Personen. Das alles ist dem Westernstil(spielt aber in der heutigen Zeit) angelehnt und inszeniert. So tauchen z.B. der Totengräber oder der korrupte Sheriff auf.
Die Story um Joshua Pope, der als Ex Soldat in seine Stadt zurückkehrt und feststellen muss das alles unter der Fuchtel einiger Gangster steht, ist dabei auch eher Dialoglastig ausgefallen. Das Budget hat für viele Actionszenen scheinbar nicht gereicht und das ist auch der große Minuspunkt. Einige Dialoge sind recht gelungen, aber umso mehr schießen über das Ziel hinaus und langweilen eher. Schade, die kurzen Actionsequenzen machen Lust auf mehr, denn diese sind Stylish gedreht und erinnern nicht nur durch das beidhändige Ballern an John Woo.
Inszeniert wurde dieser Genre Mix vom Videoclip Regisseur Mink (Mitglied in der Regiegruppe „A Band Apart“ die Musikvideos und Werbeclips herstellen), der schon Clips u.a. für Master P, Lucy Pearl, Raphael Sadiq und Daniel Bedingfield gedreht hat und ein Protege von Hype Williams und Paul Hunter war. Dieses kann man auch an der Optik, einigen netten Ideen und der schmucken Inszenierung erkennen. Leider lässt ihn das langatmige Drehbuch etwas im Stich um über den Durchschnitt zu gelangen. Man kann aber gespannt sein was er mit einem höheren Budget anfangen kann. Mink soll ja auch den nächsten Steven Seagal Actioner „Into The Sun“ gedreht haben, auch wenn zwischenzeitlich Christian Duagay(„Screamers“, „Art Of War“) in der IMDB gelistet wurde(Inzwischen wird wieder Mink aufgeführt???).
Schauspielerisch darf man nicht viel erwarten. Neben Busta und Xzibitt, tauchen auch Rapper wie Prodigy(Mobb Deep) und Spliff Star(Onyx) auf, sowie „Altstars“ wie Bubba Smith(„Police Academy“) und Tiny Lister Jr.(„Dracula 3000“, „Fünfte Element“). Das ganze wurde von verschiedenen Hip Hop Labeln produziert (darunter auch Produzentenlegende Happy Walters) so das zumindest Musikalisch Qualität geboten wird.
Fazit:
Überraschend andersartiger Gangster Film der zwar leider zu viele blöde Dialoge hat, auf der anderen Seite aber mit netten Ideen und einigen witzigen Szenen, sowie kurzen aber gut gefilmten Actionszenen punkten kann. Eine bestimmte Klientel kann man diesen Film eigentlich nicht empfehlen, aber richtig schlecht ist er auch nicht. Zumindest überzeugt der Soundtrack, aber nur wenn man auf Black Music steht. Irgendwie merkwürdig…
5/10