Dieser Film erzählt die Geschichte des Propheten Moses, der als Kind einer jüdischen Sklavin auf dem Nil ausgesetzt und dann im Hause des ägyptischen Pharaos als dessen Sohn aufgezogen wird. Er führt ein privilegiertes Leben und hat keine Ahnung von seiner wahren Herkunft, und vom Leiden seines eigenen Volkes. Doch die Wahrheit kommt ans Licht, und Moses wird vom Hofe des Pharaos verstoßen. Er macht sich auf die Suche nach seiner wahren Bestimmung und wird von Gott selbst berufen, um das Volk Israel schließlich endlich aus seiner Knechtschaft zu befreien.
In den 50er Jahren mußte man bei den zahlreichen Monumentalepen im Kino noch so richtig Sitzfleisch mitbringen. Die zehn Gebote beispielsweise stecken mit ihren weit über 3,5 Stunden Laufzeit sogar den dritten Herr der Ringe Teil in den Sack. Allerdings hat man von Produktionsseite auch so ziemlich alles reingepackt, was nach damaligen Verhältnissen möglich war. Gute Farben, ein satter Scope und extrem aufwendige Studiobauten ließen die Kosten in die schnellen. Man drehte teilweise an Originalschauplätzen auf der Sinai Halbinsel, trieb 14.000 Statisten zusammen und für den filmischen Höhepunkt, der Teilung des roten Meeres, baute man Wassertanks mit weit über einer Million Liter Wasser zusammen. So etwas wäre heutzutage im CGI Zeitalter fast undenkbar.
Die Story sollte man eigentlich kennen, selbst wenn man früher den Religionsunterricht geschwänzt hat und eine Kirche nur ein überdimensioniertes Gebäude ist mit einem „T“ auf dem Dach ist. Der Film hält sich da recht detailgetreu an die alten Schriften und läßt den Konflikt Ramses/Moses mit den Charakterköpfen Yul Brunner und Charlton Heston neu ausleben, wobei der erste aus Neid aus seinem Stiefbruderfindling quasi seinen eigenen Untergang heraufbeschwört. Wir erleben die 10 Plagen, den Auszug der israelitischen Sklaven aus Ägypten, der toll gemachten Durchquerung des Meeres bis hin zur Übergabe der Gebotstafeln alles, was in den heiligen Schriften diverser Religionen verzeichnet ist.
Inzwischen hat man manchmal das Gefühl, das die Story ein wenig naiv wirkt, wenn Ramses ständig verschlagen manipulativ den Bösen gibt, während Moses der strahlende Ritter ist, der seine Karriere für das Leben einer alten Frau aufs Spiel setzt und freiwillig die harte Fron seiner Leute auf sich nimmt, als seine hebräische Herkunft bekannt wird. Trotzdem ist die zehn Gebote eine sehr pompöse Geschichtsstunde mit hohem Unterhaltungsfaktor, der 1956 absolute Maßstäbe gesetzt hat.
Kleiner Tipp noch, wer schon immer mal wissen wollte, wie Charlton Hestons Nachwuchs aussieht, dessen realer Sohn spielt auch hier den Baby-Moses.
8/10