Nichts gegen deutsche Komödien - Nein, im Gegenteil!
Allerdings schleicht sich in jüngster Zeit vermehr das Problem des Wiederholungstäters ein. Als ob das Leben keine neuen Geschichten mehr erzählt, verlässt man sich auf altbewährte Strickmuster. Alles hat man irgendwie schon mal gesehen oder gehört. Vor allem das Thema der deutsch-deutschen Vergangenheit ist ein beliebtes Thema und hat an der Kinokasse schon immer für gute Ergebnisse gesorgt, wie die Kassenschlager "GOODBYE LENIN", "SONNENALLEE" oder auch "NVA" belegen.
In diese Schiene springt auch der vorliegende Beitrag "KLEINRUPPIN FOREVER", ohne neue Maßstäbe für das Genre zu setzen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht hier das Bruderpaar Tim und Ronnie. Nach dem Tod ihrer Eltern wuchsen beide getrennt voneinander auf: Der eine lebt als angehender Tennisprofi in Bremen, während sein Bruder in Kleinruppin ein Leben in der grauen DDR verbringt. Durch einen Schulausflug in den Osten der Republik lernen sich beide durch Zufall kennen. Ronnie packt die Gunst der Minute, schlägt seinen neureichen Bruder K.O. und schlüpft im Westen in die Rolle des reichen Schnösels. Für Tim gehen die Probleme erst richtig los...
Verwechslungskomödie trifft (N)Ostalgie - Carsten Fiebeler erfindet das Rad nicht neu. In seinem Ausflug in die wilden 80er kann er zwar auf eine charmante Jungdarsteller-Riege zurückgreifen, der rechte Funke mag trotzdem nicht überspringen. Das mag zum einen auch daran liegen dass von der „verbotenen" Ost-West-Beziehung bis zu en altbekannten Schlangen vor den Lebensmittelläden kein Klischee ausgelassen wird, was nicht in Dutzend anderen Produktionen für mehr oder weniger Lacher gesorgt hat.
"KLIENRUPPIN FOREVER" ist auf keinen Fall schlecht oder langweilig, allerdings hätte ein Funken Inspiration der Produktion geholfen, aus dem Gros dieser typisch deutschen Beziehungskomödien herauszuragen. Wer aber davon nicht genug bekommt, kann auch mit diesem Werk keinen Fehler machen!
(6 / 10)