Wie kann man den allseits verbreiteten deutschen Pessimismus verfilmen? „Farland" von Regisseur Michael Klier („Heidi M.", 2001) ist zumindest ein erfolgreicher Versuch, dass der Zuschauer zwangsläufig in dieses Gefühl der Depression verfällt. Dabei ist das Mitwirken von Daniel Brühl („Goodbye, Lenin!") noch der einzige Lichtblick im sonst eher öden Film.
Zur Story: Ein Autounfall und das Koma des Sohnes bzw. der Schwester sorgen dafür, dass sowohl der verschmähte Familienvater Axel (Richy Müller, „Die Innere Sicherheit") als auch die entwurzelte Karla (Laura Tonke, „Im Schwitzkasten") wieder in den trostlosen Ort ihres früheren Glücks in Brandenburg zurückkehren. Während Axel versucht, sich mit seinem Sohn, den er kaum gesehen hat, auseinanderzusetzen, will Karla durch Zuwendung zu ihrer Schwester die Zeit überbrücken, bis ihre Mutter eintrifft. Beide freunden sich an, doch ihre Beziehung ist ebenso flüchtig wie die Jahreszeit des Spätherbstes kalt ist...
Was man in „Farland" zu sehen bekommt, ist wahrlich keine leichte Kost: Spröde, sperrig und kalt erzählt Michael Klier die Geschichte im Zukunftslosigkeit, enttäuschte Liebe und Entfremdung. Dabei kommen sowohl beim Zuschauer, als auch bei den verschlossenen Protagonisten kaum Emotionen auf. Obwohl Richy Müller und Laura Tonke gut spielen, bleiben ihre Charaktere, die sich hinter der kalten Fassade der Angst und Abweisung verstecken, doch blass und unzugänglich. Diese bedrückende Atmosphäre wird - allerdings etwas unoriginell - durch die kühle, triste Jahreszeit und deren Erstarrung, welche gleichzeitig das Gefühlsleben der Hauptfiguren eindrucksvoll konnotiert, noch verstärkt. Die Handlung um zahlreiche Begegnungen am Krankenbett und Traumata auch bei körperlich unversehrten Menschen weist indes ein großes Phlegma auf. Eine gewisse Substanzlosigkeit lässt sich bei diesem ebenso unterkühlten wie monotonen Film ebenso wie einigen hölzernen Dialog-Schwächen auch nicht von der Hand weisen. Was bleibt, ist die unkonventionelle, minimalistische Musikuntermalung und starke Schauspielerleistungen von Tonke, Müller und Daniel Brühl, dem in einer Nebenrolle als verschmähter Ex-Freund und Polizist eine ebenso tragische wie elegische Schlüsselrolle zukommt. Kurzweilig ist das nicht.
Fazit: Zuweilen langweilige, spröde Charakterstudie um zwei psychisch angeknackste Zufallsbekannte. „Farland" ist ein ebenso anstrengendes wie unterkühltes sowie in den pseudo-tiefsinnigen Dialogen plattes menschliches Drama, dem es an Emotionen mangelt. Eine monotone und bedrückende, aber nicht bewegende Angelegenheit. Durchschnitt.