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Der US-Genforschungs-Konzern Gereco kriegt die DNA eines just neu entdeckten, prähistorischen Krokodils in die Finger und lässt seine Wissenschaftler nun munter drauf los experimentieren, um einen Weg zu finden, Tiere mit beschleunigter Geschwindigkeit wachsen zu lassen. Das Ergebnis der Forschung ist jedoch nur eine gefräßiger Hybride aus Krokodil und Dinosaurier, der prompt aus dem Labor entfliehen kann und es sich nun in einem nahegelegenene See gemütlich macht, wo das "Dinocroc" munter die einheimische Bevölkerung wegschnabuliert. Der Konzern lässt daraufhin den australischen Reptilien-Forscher und Krokodiljäger Dick Sydney (!) einfliegen, damit dieser dem Killerkroko die Zähne zieht. Die junge Sheriffs-Tochter Diane und ihr alter Jugendfreund Tom Banning werden in das ganze Tohuwabohu verwickelt, als das Ungeheuer Toms zwölfjährigen Bruder Michael wegfrisst, denn das schreit doch geradezu nach Rache... Nun ja, "Dinocroc" ist ein weiteres, billiges Monster-Filmchen aus der Roger Corman-Factory, mit dem der umtriebige Produzent offenbar die Masche seiner eigenen "Carnosaurus"-Franchise ins 21. Jahrhundert tragen wollte, denn inhaltlich ist das Ganze ähnlich flach und auch einigermaßen blutig geraten, allerdings ist das Titel-Ungeheuer diesmal keine Plastik-Kreation oder ein Ganzkörper-Gummi-Anzug (was immer noch mehr hergemacht hätte), sondern stammt - schlecht animiert - direkt aus dem PC. Kevin O'Neills anspruchsloser Streifen hat dem Genre-Fan vor zwanzig Jahren damit allemal einen Vorgeschmack davon gegeben, worauf er sich in der Folgezeit in diesem Bereich so einstellen konnte, denn besser sind die unzähligen Creature-Features dieser Sorte (auch die von Nu-Image und The Asylum) danach ja nicht mehr geworden... eher das Gegenteil ist ja der Fall gewesen. Dass es hier für keine Fortsetzung mehr gelangt hat und es trotz des absehbar-offenen Endes nur bei diesem einen Videotheken-Auftritt des "Dinocroc" geblieben ist, spricht allerdings doch wahrlich Bände darüber, wie abgegriffen und glanzlos der Stoff an sich daherkommt, denn selbst der olle "Sharktopus" durfte ja mehrmals ran! Tatsächlich ist ein überraschender Schock-Effekt à la "Deep Blue Sea", wenn da in einer Szene eine Figur weggefressen wird, bei der man es wirklich nicht erwartet hätte, der singuläre Höhepunkt und einzige memorable Moment dieses Films. Die Darsteller-Riege mit so namhaften B-Akteuren wie Costas Mandylor, Joanna Pacula und Charles Napier gibt sich derweil zwar alle Mühe, den Zuschauer ein wenig für den Streifen einzunehmen, wirkt da aber irgendwie auch nur geradezu an das nächste dahergelaufene Monster-Filmchen verschenkt. Untermalt ist das Ganze mit einem kolossal-unpassenden Score, der mit seinem Krichenmusik-Georgel und den lateinischen Chören eher an ein altes "Das Omen"-Plagiat erinnert als an den weißen Hai... wie bizarr. Okay, die altbekannten Handlungs-Abläufe, die hier zum x-ten Mal durchgehechelt werden, verbreiten da schon eine gewisse Kurzweil, so dass man sich zumindest nicht allzu sehr quälen muss, bis nach knappen 70 Minuten bereits das durch und durch absurde Finale erreicht ist. Keine Viertelstunde später hat man die Chose dann auch schon hinter sich gebracht (inklusive Wiederauferstehungs-Phrasen des Krokodils) und spätestens dann darf "Dinocroc" auch allemal verdient im Sumpf der Schundfilm-Geschichte untergehen... auch wenn er handwerklich - mal abgesehen von den CGI-Effekten - nicht gänzlich aus der untersten Schublade stammt und zugegeben einem filmischen Flickenteppich wie "Raptor" noch bei Weitem vorzuziehen ist.

4/10

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