Der vierte & (leider) letzte der von Erwin C. Dietrich produzierten Schwedinnen-Folme beginnt mit blökenden Schafen & einer nackten Schwedin, die kräftig in ein Alphorn bläst, gefolgt von weiteren Schweizer- bzw. Alm-Klischees wie Käse, Glocken & zünftige Volksmusik. Und die Credits, da brat mir doch einer einen Storch... da versprechen die Namen (Evelyn Anderson, Elke Sjöberg, Michaela Larsen...) doch tatsächlich echte Schwedinnen! Kann das sein? Hat Onkel Erich zum krönenden Abschluss keine Kosten & Mühen gescheut & ein paar authentische Skandinavierinnen eingeflogen? Ich weiß es nicht, aber ich würde nicht drauf wetten.
Nach ihren Abenteuern auf Ibiza verschlägt es unsere Schwedinnen diesmal in die Schweiz, da der Direktor des Mädchenpensionats (siehe Sechs Schwedinnen im Pensionat) verstorben ist & von den Mädels offenbar so angetan war, dass er sie in seinem letzten Willen bedacht hat. So schließt sich der Kreis, das ist ja fast wie bei Marvel. (Un-)Glücklicherweise dauert die Erbschaftsangelegenheit etwas, weshalb die Hübschen eben mal die Alm unsicher machen & bei Hans (Will Stoer), dem Senn, einem einsamen Alm-Öhi in einer rustikalen Hütte, einziehen. Der ist mit den naturgeilen Ludern überfordert & schickt seinen treuen Bernhardiner ins Dorf Guggishörnli, um Verstärkung zu holen.
Als Regisseur engagierte Dietrich diesmal Paul Grau, dessen inszenatorischem Geschick es zu verdanken ist (natürlich unter Mithilfe des bewährten Bildgestalters Peter Baumgartner), dass er seine Zugpferdchen so gut wie nie aus den Augen verliert. Denn selbst als die Schwedinnen auf der Alm sind, sind sie dank eines smarten Drehbuchkniffs omnipräsent, werden sie doch von den notgeilen Dörflern herbeige(tag)träumt. Der bekannteste Darsteller neben Eric Falk ist Alban Ceray als Lehrer, der in seiner schlüpfrigen Fantasie praxisnahen Unterricht praktiziert. So fragt er etwa Inga: "Heißt es: Ich bin geiler wie oder geiler als Lil?" Zuschauer mit Wie/Als-Schwäche können hier also sogar etwas lernen.
Ansonsten frönen die Schwedinnen dem üblichen. Sie streicheln sich, während sie plaudern, sie baden in einem Bottich, sie vernaschen im Zug eine Fußballmannschaft (der Erstkontakt wird ganz nach dem Trump’schen Motto "Grab ’em by the..." hergestellt), sie lecken sich die Muschis (es wird viel gezüngelt in diesem Film, oft sogar sehr explizit) & sie genießen lockeres Oben-Ohne-Jogging, was auch ohne Zeitlupe ein Fest für müde Augen ist. Ansonsten gibt es viel uriges Lokalkolorit, ein paar Impressionen von Zürich, zahlreiche baumelnde Pimmel & sogar ein Murmeltier schaut vorbei. Fans der Reihe dürfte hingegen verwirren, dass der Dress-Code geändert wurde. Nur zwei Mädels tragen das traditionelle blaue T-Shirt, die anderen sind auf die Farben rot, grün & gelb umgestiegen. Gottseidank sind auch diese Shirts mit ihren Namen beschriftet.
Wie bereits erwähnt heißt es nun, von unseren sechs Schwedinnen Abschied zu nehmen. Dabei wäre das Potenzial für eine jahrzehntelange Reihe im Stile des James-Bond- oder Godzilla-Franchises durchaus vorhanden gewesen. Man denke nur mal daran, wo es die Schwedinnen überall hin verschlagen hätte können. Sechs Schwedinnen im Kloster. Sechs Schwedinnen im Weißen Haus. Sechs Schwedinnen in Afghanistan. Sechs Schwedinnen auf dem Mond. Sechs Schwedinnen hinter schwedischen Gardinen. Sechs Schwedinnen im Zoo. Oder ein Crossover mit den drei Schwedinnen, die mal in Oberbayern waren oder auch mit den kleinen Französinnen. Oder Märchenhaftes wie Der Wolf und die sechs Schwedinnen bzw. Sechs Schwedinnen auf der Erbse. Die Möglichkeiten sind schier endlos. Aber es hat nicht sollen sein.