Marvel präsentiert mit "Man-Thing" die nächste Comicverfilmung, die Hauptfigur, quasi ein Nachbar von "Swamp Thing", ist angepisst von der Ökoverschmutzung des heimischen Sumpfes. Dem ausbeuterischen Schist-Konzern unter der Leitung eines offenkundig unsympathischen Rednecks, sind die Umweltschützer ein Dorn im Auge, der frische neue Sheriff Carl Williams hütet zwar Recht und Ordnung, gerät allerdings angesichts der attraktiven Teri zwischen die Fronten. Das ist nicht zu viel verraten, denn die Charakterzeichnung ist nicht gerade differenziert sondern trieft vor Klischees, wie sie halt schon immer in solchen Horrorfilmen vorkamen. Dass vorhersehbar als die Einzigen die toughe, korrekte Umweltschützerin und der ebenso korrekte Sheriff zusammenpassen, ist zwischen all den anderen schrägen Gestalten nicht schwer auszumachen, dies ist gewiss kein Film mit dem ganz anderen Plot. Richtig schlimm ist das nicht, denn der Zuschauer wird gut unterhalten und wartet gespannt darauf, was draußen in den Sümpfen für eine Gefahr lauert und regelmäßig Leichen hinterlässt. Spätestens seit "Friedhof Der Kuscheltiere" wissen wir, dass man indianische Ratschläge Einheimischer beachten sollte und um es noch mal zu vergegenwärtigen landet so mancher appetitlich vom SFX-Team hergerichtete, verstümmelte Leichnam auf dem Seziertisch. Auch die Hommage an "Blutgericht In Texas" darf nicht fehlen, wenn einer von zwei degenerierten Brüdern aus dem Hintersumpf als Krokodiljäger mit Kettensäge posiert. Regisseur Brett Leonard bringt seinen Monsterhorror kurzweilig auf das Studioparkett und kann die überzogenen, teils märchenhaft pappigen Sets als Anleihen an die Comicvorlage verkaufen, ähnlich wie "Das Ding Aus Den Sümpfen". Andererseits wäre das auch mit der Hälfte des Budgets zu bewerkstelligen gewesen, so schäbig wie die Nebelschwaden über die dunkle Brühe gefächelt wurden. Gefallen können die gelungenen Farbgebungen, goldenen Farbtöne bei Sonnenuntergang, sumpfiges, übertriebenes Grün bei Nacht, fast ein Horrormärchen, wo Wes Cravens bekannteres Pendant ein Comic bleibt. Das dunkle Wasser ist dazu prädestiniert, um mehr zu verbergen, als zu zeigen, ein weiterer Pluspunkt ist, das "Man-Thing" erst nur in Teilen und erst spät im Ganzen zu zeigen. Bleibt noch die auffällig hohe nächtliche Frequentierung des Sumpfes zu erwähnen und die Kreatur, die mit ihren Leuchtaugen und tentakelartigen Luftwurzeln ein wenig albern aussieht.
Fazit: Australischer Monsterhorror im Ökosumpf. Nichts Neues, aber doch kurzweilig und solide inszeniert. 5/10 Punkten