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Mythos Tour de France.
Jedes Jahr findet sie statt, ist das größte Sportevent in Frankreich und gillt weltweit als härtestes Radrennen. Knapp 2000 Fahren machen sich auf, um in 20 Etappen über 3500 Kilometer durch Frankreich zu fahren. Feste Programmpunkte sind sowohl die Alpen als auch die Pyrinäen, die jedes Jahr aufs Neue die Spreu vom Weizen trennen, und Fahrer zu Helden machen können.

Mit seinem Dokumentar Film "Höllentour", zeichnet Regisseur Pepe Danquart dieses Eindrucksvolle Ereigniss (der Film wurde während der Tour 2003 gedreht) nach und schafft es dabei nicht nur den Mythos zu bestärken sondern auch wenig Licht in die Gefühle und Gedanken der Menschen zu bringen, die diese unglaubliche Schinderei auf sich nehmen. Jahr für Jahr. Er begleitete das Team Telekom während der Tour, ist immer nahe dran zeigt die Fahrer bei den Mannschaftsbesprechungen, nach den Etappen im Massageraum und auch mal privat, wie sie versuchen sich von der Hölle die sie Tag für Tag auf dem Rad durchmachen zu erholen.
Immer wieder vermischt er Aufnahmen der 2003er Tour mit Archivbildern aus 100 Jahren Tour, zeigt das sich im Endeffekt nur das Umfeld geändert hat, die Leistung der Fahrer aber noch immer weit über das hinaus geht was man als "normaler" Mensch sich vorstellen kann.

Der Film besticht natürlich durch seine atemberaubenden Aufnahmen der Tour. Die Kamera ist immer dicht dran, lässt nichts im Verborgenen, egal ob beim Anstieg nach Alp du Huez oder beim Zeitfahren. Immer wieder hat man den Eindruck keinem Dokumentarfilm beizunwohnen sondern einem reinen Spielfilm, so perfekt sehen die Fahraufnahmen aus, so unglaublich sind die Kamerawinkel und Aufnahmen, dass man kaum glauben will, das es hier keine 2. Takes gab. Es sind aber nicht nur diese atemberaubenden Bilder die den Film weit über die üblichen Sportdokus hinausheben, es sind vil mehr die Kommentare, die Fahrer wie Erik Zabel, Rolf Aldag oder Alexander Klöden beisteuern. Wenn man ihenen zu hört,dann kann man ein Gefühl dafür bekommen was es für einen Fahrer bedeuten muss, sich diesen Anstrengungen auszusetzen, nur um am Ende den Zielstrich in Paris zu erleben.
Es wurden hier bewusst nicht die Topfahrer als "Hauptdarsteller" genommen, Darquart zeigt sein Bild der Tour an Hand der Fahrer, die sich sorgen machen müssen ob sie bei Bergetappen im Zeitlimit bleiben, die nicht das Tempo vorgeben, die zwar alle exzellente Radfahrer sind, aber doch nie Vollkommenheit besitzen werden die einen Tour Sieger ausmacht. So ist es dann auch eine der wohl erlichsten und zugleich bewegendsten Momente, wenn ein Erik Zabel den Unterschied zwischen sich und Männern wie Lance Armstrong erklärt. Da wird der Sprintkönig zu einem Mann, der von Gabe spricht, vom Geschenk Gottes, und irgendwie möchte man ihm glauben. Danquart zeigt keine Sieger, die sieht man in seinem Film nur in Bildenr aus TV Übertragungen, er zeigt die Leiden, zeigt wie ein Klöden von Schmerzen gepeinigt nach Tagen aufgibt und am liebsten sofort wieder auf das Rad möchte, egal was der Körper sagt.

"Höllentour" zeigt aber nicht nur die Radfahrer, er zeigt das drumherum, zeigt die Werbekaravane, die dem Feld vorraus fährt und fast schon surreal anmutet, er zeigt auch die Menschen an den Straßen, die Millionen Fans, die nur für die wenigen Sekunden in denen sie die Fahrer sehen tagelang ausharren, die ihren Idolen nachreisen von einer Etappe zur nächsten und er zeigt auch den Aufwand der betrieben wird. Und doch sind es die Szenen in denen man den Telekom Fahrern zuhört und sie in den Momenten abseits der Strecke sieht, die diesen Film auszeichnen.

"Höllentour" ist ein Muss, und zwar nicht nur für jeden Radsportfan, sondern für jeden der sich schon immer gefragt hat, was der Mythos ist der dieses Ereignis ausmacht. Man wird es zumindest besser verstehen können, nachdem man knappe 130 unwahrscheinlich kurzweilige Minuten damit verbracht hat sich diesen großartigen Film anzusehen. Ein echtes Highlight unter den Sportdokumetationen. 8 von 10 Punkten.

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