Was hätte dieser Film nicht alles werden können? Ein italienischer "Don´t look now" (OT) in der Karibik beispielsweise: Mystery Horror trifft auf exotisches Flair mit einem Hauch von Voodoo. Statt dessen wurde ein D´Amato ohne D´Amato daraus, was soviel bedeuten mag wie: Nackte Körper im Sand und am Strand, eine geheimnisvolle schwarze Schönheit und die schönste Nebensache der Welt wie man es vom Sleazemeister bereits zur Genüge kennt. Die Handlung ging unterdessen beim letzten Wellengang verloren, aber auch das kennt man aus solchen Produktionen aus dieser Zeit ja nicht anders.
Dabei ist "The Snake God" kein schlechter Film geworden, wohl aber ein fast noch besseres Urlaubsvideo: Die Atmosphäre unter Palmen ist geradezu herrlich und die Photographie besser als in den Werken des Herren D´Amato, schon alleine der puffige Weichzeichner fehlt dankenswerterweise.
Die besagte Nebensache wird mal wieder zur Hauptsache gemacht, wobei der Zuschauer bis zur 30. Minute warten kann, bis überhaupt mal was passiert: Dann geht es ausgerechnet mit einer echten Ziegenschächtung los, bevor die Frauen beim Eingeborenenritual in Extase geraten, ihre Brüste entblößen und sich wie von Sinnen auf dem Boden wälzen. Zwei weitere Stammesrituale folgen und die sind dann auch das eigentliche Highlight des Films, denn das inhaltsleere Füllmaterial dazwischen ist es garantiert nicht. Dort macht sich gepflegte Langweile breit für all diejenigen, die sich nicht ständig nur an den schönen Landschaftsbildern ergötzen wollen. Immerhin schaffte es das Titellied "Djamballa" seiner Zeit wohl auf die Spitzenposition in den italienischen Charts.
Fazit: Man hat sich schon besser unterhalten und schon trockener gelangweilt. Wer aber den Mix aus Sex, Exotik und ein wenig Mystery mag, warum nicht? Wo die Vorspultaste ist, sollte man trotzdem zu jeder Zeit wissen...