Review

Netter Kriegsfilm mit zynischen Zügen

Story:
Der hochdekorierte Kriegsveteran Tom Highway (Clint Eastwood) wird nach vielen Jahren in Krisenherden wie Korea und Vietnam als Ausbilder einer schlaffen Marineaufklärungstruppe versetzt. Die Rekruten belächeln Highway ernst und haben für sein ernste autoritäre Art nichts übrig. Doch Schritt für Schritt kann Highway Ehrgeiz in ihnen aufbauen. Aus der Losereinheit voller Verlierer wird eine starke Truppe, die sogar ihrer Schwestertruppe Paroli bieten kann. Schliesslich kommt es zum Ernstfall und die Marines müssen zusammen mit Highway ausrücken und ein paar amerikanische Staatsbürger retten. Mitten im harten realen Kampf erkennen sie, wie viel sie dem verhassten Schleifer zu verdanken haben.
Anfangs lässt man im Film zwei Welten aufeinander treffen. Auf der einen Seite ein paar Hippies, die eine ruhige Kugel beim Militär schieben wollen und einen Kriegshelden, der sich noch längst nicht zum alten Eisen stempeln lässt. Mit Sorgfalt wird in dem Film der eigentlich unsympathische Highway der schlafen Truppe nähergebracht und schweisst sie mit ihm zusammen. Mit zynischen Sprüchen Eastwoods und vorlauten Sprüchen aus der Truppe wird genauso wenig gespart wie mit dem Konkurrenzkampf zur anderen Truppe. Gezielt läuft der Film auf den Ernst der Lage hinaus. Eine Nebenstory wird nur beiläufig hinzugefügt und zeigt die menschliche Seite Highways.

Musik:
Begleitet wird der Film wie für einen Kriegsfilm üblich von instrumentaler solider Militärmusik, die sich passend in alle Szenen einfügt und besonders beim Drill in der Kaserne zum Tragen kommt. Ruhige Töne sind zwar vorhanden, aber rar gesät. Zu finden zum Beispiel bei der Romanze zwischen Highway und seiner Exfrau.

Atmosphäre:
Dank Eastwood, der den Knauser in allerbester Dirty Harry Manier abgibt hat der Zuschauer von Anfang an seinen Helden, dessen zynischen Sprüche den Zuschauer immer wieder zum Lächeln bringt. Das Militärtraining wird leider eher ein wenig verharmlost und wird bei weitem nicht so brutal dargestellt wie zum Beispiel in Full Metall Jacket. Der Krieg dient hier aber auch der Unterhaltung und als der Abschreckung. Der Zuschauer lehnt sich zurück und beobachtet die vielen kleinen Stänkereien und Streitereien zwischen Highway und seinem Haufen, die aber alle an einem Strangziehen wenn es um was geht. Das Kriegszenario ist im übrigen recht gut inszeniert, auch wenn es nicht vor Blut und Toten überläuft.

Schauspieler:
Clint Eastwood spielt Tom Highway, als wäre Dirty Harry Berufsoldat geworden. Durch sein Aussehen des “grauen Wolfes“ verstärkt er seine Veteranenfigur bildlich. Die zynischen Sprüche werden hier noch weiter in den Vordergrund gestellt und genutzt als bei der Dirty Harry Reihe. In klare Paraderolle für Eastwood der nebenbei auch noch Regie führte und das sogar ausgesprochen gut.
Mario van Peebles gibt hier mal eine für ihn untypische Rolle, als schwarzer aufmüpfiger Hippie beim Militär. Mit sichtlichem Spass tanzt er dabei dem alten Haudegen Eastwood auf der Nase rum. Seine Karriere hätte sich vielleicht positiver entwickelt, wenn er in solchen Rollen geglänzt hätte statt mit Rollen in B-Actionern und Erotikstreifen im Videothekendschungel zu verschwinden. Eine seltene gute Leistung von ihm.

Fazit:
Humorvoller Militärfilm mit tollen Dialogen, Sprüchen und Schauspielern die sichtlich Spass hatten.

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