Amicus Productions galt in den 60ern und 70ern als direkte Konkurrenz der Hammer Studios, welche oft ähnlich düstere, jedoch auch atmosphärische Streifen zutage förderten. Typisch für Amicus waren Episodenfilme im Horrorbereich, wobei Vorliegender nichts weiter ist, als eine Variante von „Die Todeskarten des Dr. Schreck“, bei dem seinerzeit ebenfalls der grandiose Peter Cushing mit an Bord war.
Fünf Leute verirren sich bei einer Führung durch Katakomben in einen merkwürdigen Saal, in dem ihnen ein alter Mann ihre (zumeist) tödliche Zukunft vor Augen hält:
Dabei bringt Joan Collins an Weihnachten ihren Ehemann um die Ecke und muss mit einer Gefahr vorm Haus rechnen, dann geht es um einen Autounfall mit schlimmen Folgen, in einer weiteren Episode soll Witwer Peter Cushing von den versnobten Nachbarn aus seinem Haus geekelt werden, zwischenzeitlich dreht sich alles um drei Wünsche, eine magische Skulptur und einen Autounfall und in die letzten Episode handelt von einem unbarmherzigen Major in einer Blindenanstalt, der am Ende eine böse Quittung erhält.
Die Episoden sind selbstverständlich recht unterschiedlich in Qualität, Besetzung und Pointe.
Die erste mit dem Mord aus Habsucht und einem umher streunenden Killer ist komplett vorhersehbar, als Einstieg jedoch okay. Die zweite Geschichte bietet zwar ein paar nette Make-up Effekte, endet jedoch mit einer schwachen Pointe.
Der Mittelteil mit Peter Cushing ist komplett auf selbigen zugeschrieben, da er zu dieser Zeit tatsächlich just Witwer wurde und seine Figur mit viel Charisma bekleidet. Auch hier ist die Pointe absehbar, doch das Ende vermittelt eine gewisse Genugtuung.
Story 4 ist in seiner Konstellation herrlich makaber, da eine Reihe unglücklicher Umstände jeden der drei Wünsche ins Gegenteil umkehrt. Nummer fünf lässt sich ein wenig Zeit mit der Entwicklung und lebt von seiner düsteren Atmosphäre, welche primär von den blinden älteren Männern ausgeht. Das Ende kann fast schon als kleiner Ideengeber für die „Saw“ – Reihe angesehen werden.
Die wenigen Effekte fallen zwar schlicht aus, das Blut ist mal wieder hellrot und ein offener Bauch mit Blick auf Gedärme sieht eher aus wie ein Topf mit unterschiedlich alten Weißwürsten, doch dafür leistet die Maske saubere Arbeit, der Score schürt dauerhaft Atmosphäre und auch sonst trägt die Ausstattung viel zur Stimmung bei.
Auf darstellerischer Ebene ist außer Cushing noch Patrick Magee zu erwähnen, der als blinder Anführer eine wahrlich düstere Präsenz mitbringt. Der ewige Nebendarsteller Ian Hendry überzeugt in einer etwas zu kurz geratenen Episode als Fremdgeher, während Ralph Richardson als geheimnisvoll erscheinender Cryptkeeper gefällt.
Leider fallen die Geschichten nicht so skurril aus, wie jene des oben erwähnten Pendants, doch die bunte Vielfalt lässt das Gesamtbild auf jeden Fall unterhaltsam erscheinen.
Eine tolle Besetzung, atmosphärische Stärken und ein paar zündende Pointen dürften Fans von Horror Anthologien zumindest Freude bereiten.
7 von 10