Review

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen nur über Filme zu schreiben, die höchstens zwei Mal rezensiert wurden. Nichtsdestotrotz entscheide ich mich für MORDUM eine Ausnahme zu machen, da meine Meinung über diesen Film sich von den anderen Reviews unterscheidet. Ich möchte auf eine Aufzählung der "Handlung" bzw. Perversitäten an dieser Stelle verzichten.

Wie man unschwer erkennen kann, polarisiert Mordum enorm. Viele bewerten den Film mit einem Punkt; die anderen halten ihn für den besten und verstörendsten Fakesnuff-Film überhaupt.
Hier kommt der springende Punkt: Ich reihe mich nicht in die Extreme ein, sondern sehe den Streifen schlicht als Durchnittsware an.

Es gibt ja nur einen Grund solch ein Film zu realisieren bzw. zu kaufen. Er bietet sich für die besonders abgehärteten Zuschauer an, die Grenzen des Ertragbaren auszuloten und eventuell neu zu definieren. Oder anders ausgedrückt: Wir möchten alle mal wieder ordentlich geschockt werden, wie das erste mal, als wir uns mit 15 BRAINDEAD reingezogen haben.

Folglich messe ich Mordum auch nur an diesem Maßstab und ich muss gestehen, dass der Film nicht die beabsichtigte Wirkung bei mir hinterließ. Das liegt unter anderem an der völlig diletantischen Inszenierung. Ich bin mir bewusst, dass es sich bei MORDUM um Exploitation handelt und man das verpixelte Bild auch als Stilmittel wahrnehmen kann. Dieses Verfahren ist aber nunmal seit BLAIR WITCH so weit verbreitet, dass es keinen Schwanz mehr krazt und ehrlich gesagt nervtötend wird.

M. E. nach scheint es unmöglich den härtesten Film aller Zeiten zu drehen, indem man nur diese Absicht verfolgt. Denn spätestens nach 20 Minuten entlarvt sich MORDUM als ziemlicher Langweiler und das Gezeigte rauscht an einem vorbei. Man könnte einfach 3 Stunden lang Kastrationen, Beschneidungen, Folterungen, Morde zeigen; irgendwann ist es dir als Zuschauer scheißegal. Eine richtige Dosierung entscheidet alles. MORDUM besitzt eben keine Atmosphäre und die extrem dämliche Lache der Protagonisten beseitigt auch noch den letzten Funken Geduld des Zuschauers.

Letztendlich behaupte ich mal, dass sich die 27 Euro Importkosten für den "Number 1 der Top 10 sickest Movies ever" nicht gelohnt haben.
Der einzige Schock, den ich erlitt, hatte ich beim Anblick so vieler hässlicher und fetter Amerikaner auf einem Haufen.


5/10

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